Dienstag, 27. Februar 2007

Frauen (und andere Amerikaner)

Mhhh... Ist schon ein provokanter Titel, aber was soll ich machen. Als Mann ist man schließlich dazu verdammt sich mit dem Thema zu beschäftigen. Mal ganz unter uns: Da sind doch schwule Männer wirklich zu beneiden. Sie wissen wenigstens wie ihr gegenüber tickt. Ich habe mal gehört, dass Leute behaupten, dass Männer mit ihrem Geschlechtsteil denken (ich hoffe jeder merkt, dass ich es hier mit wirklich politisch korrekten Bezeichnungen versuche. Kann ja sein, dass man hier raus geworfen wird wenn man Dinge schreibt wie Pimmel oder Schwanz. In den Staaten wird man das sicher. Aber hier ja nicht...). Ich weiß nicht wirklich wie das gehen soll. Ich meine der Schwellkörper an sich hat ja nicht viel Intelleligenz... Nun ja, da mag ja auch der Witz liegen. Haha.. fertig.

So jetzt aber mal im Ernst. Das Thema Frauen geht uns ja schließlich alle an. Nicht nur die Männer. Gut, speziell die Männer, zumindest die, die nicht zur gerade erwähnten Gruppe gehören. Und auch Amerikaner beschäftigen sich damit. Gibt ja schließlich 300 Millionen davon und die sind ja nicht alle von "over sea" hier herüber geschifft worden. Dann wäre Europa ja auch unheimlich leer. Mhhh.... Ok... Wäre vielleicht mal ne Erfahrung wert ne Runde ohne Briten, Franzosen, Italiener... Allerdings schon ne komische Vorstellung. Wir sind ja schließlich eine große Gemeinschaft ;). Ich schweife allerdings ab. Es soll ja hier um Frauen geben, die es bekanntlich in jedem Volk gibt. Gott sei Dank. So auch hier. Wirklich ne Menge. Ich habe letztens mit Anton überlegt, das es ja rund 64% Frauen auf der Erde gibt. Der Rest, wenn ich mich nun auf die Aussage manch einer Frau beziehe, besteht aus Arschlöchern, ääääh Männer. Ich persönlich werde mich dazu nicht äußern. Bin ja nur der Autor dieses Blogs ;). Aber rein biologisch gehöre ich wohl zu der zweiten Gruppe.

Mensch, Benny, es geht um Frauen. Speziell die amerikanische Frauen. Die Frauen in Europa kann man nämlich wirklich verstehen im Gegensatz zu diesen hier. Ja... Ihr habt richtig gelesen. Ich muss mich ja hier mal outen als ein "Mitfrauenreder". Ich finde es unheimlich spannend und interessant mich mit Frauen zu unterhalten. Und nein, ich will sie nicht ins Bett kriegen... Man müsst ihr immer an das eine Denken? (Das ging jetzt an die Männer) Und nein ich will sie nicht ins Bett kriegen... Nicht alle Männer sind Arschlöcher! (Das ging an die Frauen) ;) Aaalso. Hier ist alles anders. Ich habe es versucht. Wirklich. Aber es ist nicht einfach muss ich euch sagen. Ich wollte ja gar nichts. Ich wollte nur reden. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Mädels hier bei Sätzen wie "hey let's meet for a coffee" oder "hey what are you going to do tonight" direkt denken "oh god, he will marry me"... No I won't.... I only want to talk, I am only a lousie intern and I want to know something about american life. Ok... Ist anscheinend einfach nicht so möglich wie es in Europa ist. Man bekommt dann solche Antworten wie: "Hey how is your day" oder... Nichts... einfach nichts... mmhhh... Das ist wirklich komisch. Dann denkst du wieder, wenn du sie mal zufällig bei irgendeinem meeting triffst, hey sie mag dich. Ein Lächeln und alles ist gut. Aber, lasst euch eins gesagt sein liebe Jungs da draußen: Ein Lächeln heißt hier nur so etwas wie: "Ahh du auch hier, hab dich noch gar nicht gesehen" oder "Hähä,... hoffentlich guckt der gleich wieder weg" oder eine Mischung aus beidem. Mehr nicht. Also Vorsicht. Und das ist genau der Punkt, den viele Menschen mit Oberflächlichkeit beschreiben. Amerikaner sind nicht nur oberflächlich wenn sie sich in Gruppen befinden in denen sie keiner kennt oder in denen sie keinen kenne, nein sie sind einfach so. Für jede Situation ein anderes, passendes Gesicht.

"Hey, do you have fun".... tja es scheint oft das wichtigste zu sein, "fun" zu haben. Jeder der kein "fun" hat geht echt gar nicht. Ich werde mir irgendwann den Spaß erlauben und einem Kellner, der mich fragt wie es mir geht, entgegen zu werfen "Ohhh, today is a bad day. Shit weather outside and I was fired." Mal sehen wie er reagiert. Ich kann mir zwei Möglichkeiten vorstellen. Die eine ist Entsetzen im Blick und anschließendes Ignorieren meiner Aussage. Die zweite ist kein Entsetzen im Blick und anschließendes Ignorieren meiner Aussage. Nun ja. Ich werde es sicher mal drauf ankommen lassen. Halt "the european way" ;). I hope you had a lot of fun reading this article and please keep in mind that not everything is meant seriously, ok? Ihr kennt mich ;)... Einen lieben Gruß an all die Menschen da draußen die mich so nehmen wie ich bin und speziell an die Frauen einen dicken Knutsch!!!

Samstag, 24. Februar 2007

Yummie Burger

Man erzählt ja immer von dem schlimmen Essen hier und das sich alle nur von fettigen Dingen ernähren. Und ja, es stimmt. Zum Teil ;). Allerdings kann man sich hier auch durchaus gesund ernähren. Zum Beispiel ist es nicht wirklich teuer sich frisches Obst oder Gemüse zu kaufen. Man bekommt hier sogar schon alles fertig geschält oder portioniert. Eine sehr coole Angelegenheit vor allem für den faulen Durchschnittsamerikaner und für mich ;). Eine Sache darf man bei den etwas höheren Preisen allerdings nicht außer Acht lassen. Die Sachen habe echt gute Qualität. Man bekommt also was für sein Geld.

Ich wollte hier und heute jedoch von etwas anderem erzählen. Ich war am Donnerstag in einer echt originalen amerikanischen Burger-Bude. Es war der Hammer und lecker und unheimlich ungesund. Man konnte den Burgern schon ansehen wie fettig und Cholesterin haltig sie sind. Aber manchmal kann man sich das schon leisten. Man hatte also die Wahl zwischen single, double bis quint, also fünf patties. Mehr waren auch noch möglich, wurden aber nicht mehr aufgeführt. Dann konnte man wählen zwischen mit und ohne cheese. Ich habe natürlich einen triple mit cheese genommen, iss klar. Dann musste man die Sorte des Käses aussuchen. Man hatte die Wahl aus 5 Sorten. Der hier sogenannte Cheddar ist ein bisschen wie Holländer, sieht nur künstlicher aus ;). Dann gab es noch swiss, blue (Schimmel Käse), feta und und noch ein anderen, der mir nicht mehr einfällt. Der Deutsche denkt jetzt Mc Donalds orientiert, ok, Gewürzgurke, Tomate, Ketchup und eine Zaubersoße fertig ist der Burger. Dem ist nicht so hier in solchen Buden. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen toppings plus diesen Standards wie Tomate, Salat etc. Ich habe noch Zwiebeln dazu genommen, Joy, die auch mit war, hat ein Ei und Champignons dabei gehabt. Man hätte auch noch bacon und verrückte andere Dinge haben können die man irgendwie auf den Grill werfen kann. Und lasst es euch gesagt sein, der Amerikaner wird dabei unheimlich kreativ wenn es um "auf den Grill werfen" geht.

Neben dem Grill gab es natürlich eine Fritteuse. For something deep fried. Und sie frittieren alles. Joy wollte keine Pommes sondern Brocoli. Also Brocoli ab in die Fritteuse. Also wenn man während der Bestellung nach Gemüse gefragt wird, und welches bestellt, bekommt man es frittiert. In der Bude gibt es also nichts ohne das es heißes Fett gesehen hätte.

Nachdem man also seine Wahl getroffen hat, wie der Burger aussehen soll, muss man es nur noch dem Burger-Brater erklären. Als lousy intern gar nicht so einfach. Dann wirft er diese Hackwürstchen auf den Grill und Haut sie mit einem gekonnten Schlag platt. Diese Prozedur wird dann auch zwei bis dreimal wiederholt und das Fett spritzt. Der Burger-Brater sieht selbst aus wie ein patti auf dem Grill. Nebenbei brutzeln die toppings auf dem Grill in einer speziellen, flüssigen Gewürzmischung.

Nach einer halben Stunde hat man dann also seinen gut verpackten Burger und kann sich an einen der Hochtische setzen und dieses kulinarische Genussobjekt verspeisen. Kleiner Tipp am Rande: Servietten nicht vergessen, weil fettig!

Sonntag, 11. Februar 2007

Washington D.C.

So da bin ich wieder zurück aus Washington D.C. Wie gesagt, D.C. ist wichtig... Allerdings haben wir nicht wirklich direkt in D.C. gewohnt sondern ein wenig außerhalb. Wobei, was heißt außerhalb. Es ist irgendwie alles eine große Stadt. Nun ja, ich fange mal von vorne an.

Wir sind also von Detroit um 5:30 p.m. los geflogen und um sieben in D.C. gelandet. War also nicht wirklich lang der Flug. Allerdings sind wir in Ann Arbor schon gegen 3 p.m. losgefahren um früh genug am Flughafen zu sein. Weil Check-In und Sicherheitskontrolle brauchen ja ihre Zeit. Also zum Schalter und das erste Problem: "Hey Anton how is our flight number" "I don't know"... Ok nach ein paar Minuten haben uns dann die IAESTE Leute geholfen. Anton ist ein andere Praktikant aus der Ukraine. Dann sind da noch Divinia aus Duisburg (sehr komischer Zufall) und Sen aus China. Der ist gerade in Deutschland und testet Bier ;). Er hatte mich nämlich gefragt, was er denn unbedingt ausprobieren muss. Ich habe ihn vor Kölsch gewarnt... Naja. Von der IAESTE Michigan waren dabei Joy, die ich echt lieb gewonnen habe, Sarah, Emily, Andrew, Scott, Bob, Katie, Rhea, Cameron und noch ein paar mehr. Mich hat da mal spontan wieder mein Namensgedächtniss im Stich gelassen. Wir sind mit einer Gruppe von 18 Leuten geflogen.

Nachdem wir angekommen sind, haben wir unser Gepäck geschnappt. Wir mussten es ja aufgeben, denn auch hier gilt die Begrenzung auf 100 ml Gefäße, die man in einer durchsichtigen Plastik Tüte mit an Bord nehmen darf. Wir sind auf den Ronald Reagon Airport gelandet. Der liegt direkt im Zentrum von D.C., nämlich genau hier. Man kann daran gut nachvollziehen, dass es von dort aus nicht mehr weit zum Pentagon ist. Und wir alle wissen ja, was da am 11/9 passiert ist.

Naja, wir also raus dem Flughafen und zwei shuttle Busse organisiert. Und, natürlich, wir erwischen den, mit dem Fahrer, der keine Ahnung hat. Er wusste also nicht, wo das Hotel ist. Ok, vielleicht nicht so schlimm, wenn man ein Navigationssystem im Auto hatte. Dies war der Fall. Er fing also an wie wild auf dem Dingen herumzutippen, ohne Erfolg. Tja. Dann fuhr er Stück, einmal um den Flughafen und organisierte Hilfe, die allerdings auch keine Ahnung hatte. Der Fahrer ruft also das Hotel an und fragt, wie wir denn dort hin kommen können. 5 Minuten später starteten wird dann, mit uns Interns, vollkommen unwissend auf der Rückbank sitzend. Aber egal, man begibt sich ja gerne an fremde Hände... Aber die Laune war da schon echt gut und wir hatten unseren Spaß. Ich habe dann Anton auch direkt erklärt, was ein Layer 8 Problem ist... Jeder der hier Informatik studiert, weiß sicher wovon ich spreche, der Rest: tut mir Leid.

Um 8 waren wir dann schon im Hotel. WAHHHSINN. Die Fahrt an sich dauerte 15 Minuten. Naja... Eingecheckt, Zimmer verteilt und los die Sachen hoch bringen. Dann der Schock. Das Zimmer hatte zwei Betten, King Size... Man kann also gut mit zwei Leuten drin schlafen. Aber ich kannte die beiden nicht wirklich. Ok. Am Ende war es dann kein Problem, weil man muss das alles entspannt und mit ein wenig Offenheit sehen, was ich auch getan habe. War also eigentlich kein Problem. Aber wir sind natürlich nicht schlafen gegangen sondern zum meet and greet in eine nahegelegende Bar gegangen. Da wir die letzten waren, war für uns auch nichts mehr zum essen da. Naja, aber Bier war lecker. Danach sind wir noch in die angeschlossene Spielhalle gegangen. Eine bunte Mischung aus Kirmes- und Videospielen. Ganz lustig, aber nichts atemberaubendes...

Halb zwei hieß es dann Licht aus und auf den Wecker um 7:30 am nächsten morgen warten. Ohh ja, richtig halb acht, wie der Deutsche so zu sagen pflegt. Das war früh. Aber nach einer Dusche ging das dann auch. Dann chic gemacht und ab zur Anmeldung zur Konferenz und zum Frühstück. Leider hatten die Namensschilder keine Aufschrift "Hello I am XXX and who are you?". Es war dann nur der Name, sehr europäisch... Schnell mal das Frühstück eingefahren und dann kam schon der Einführungsvortrag. Ein stark hautpigmentierter Mensch (man muss ja aufpassen was man sagt) stand da vor uns und fing an von seinen Erfahrungen zu erzählen, die er bei einem Aufenthalt in der Schweiz gemacht hatte. Er zeigte dabei einen 10 Punkte Plan auf, auf den man achten sollte, wenn man "oversea" gehen würde. War sehr lustig. Vor allem der letzte Punkt: "ice is water". Als Magendarm geplagter Deutscher im Spanienurlaub ist das schon eine Sache, die von vorneherein klar ist, egal in welches Land man geht. Ich stellte mir die Frage automatisch als ich hier das erste mal mir die Zähne putzte... Aber ist ja Amerika, hier ist alles sauber (hat man die Ironie im Satz verstehen können?!? ;) ).

Nun ja, dann nach diesem Vortrag zwei weitere, über die ich jetzt einfach nicht schreiben werde, da es nach dem Mittagessen mit der Metro in die Innenstadt, also nach D.C. ging. Leider hatten wir nicht allzu viel Zeit, für einen Besuch am weißen Haus hat es allerdings durchaus gereicht.

Dabei sind dann auch viele nette Fotos enstanden wie im -->Album<-- zu sehen ist. Dann zurück ins Hotel wo die nächste Veranstaltung stattfand. Ein meeting aller lokalen Komitees von Middle-East, also auch Michigan. Hier trafen nun zwei Wellten aufeinander. Die Vorstellung von Amerikanern wie man kritisiert und meine. Die Veranstaltung versuchte sich als Bestandsaufnahme zu verstehen. Das klappte auch ganz gut, solange es sich dabei um positiv zu erwähnende Punkte aus dem letzten Jahr handelte. Sobald dann jedoch der Versuch unternommen wurde Kritik zu üben... Leute, ich habe noch nie ein Mitglied irgendeines Vorstandes so schwitzen sehen. Kritik üben in Amerika ist nicht einfach. Die Leute hier nehmen Kritik sofort persönlich und sind beleidigt... Da lässt sich dann spontan die Porfessionalität vermissen, die man sonst aus Europa so gewohnt ist. Selbst beim Versuch von vorsichtiger, konstruktiver Kritik kann man hier unheimlich auf die Schnauze fallen. Also Vorsicht...

Nun ja, danach war Freizeit angesagt bis zum Abendessen in einem Thai-Restaurant und anschließender Tanzparty im Hotel. Am Samstag dann ging es direkt am Morgen nach D.C. Dort hatten wir dann Zeit bei herrlichem Sonnenwetter zum Capitol zu laufen und verschiedene Museen zu besichtigen. Wir waren im Museum of Art, im Museum für die Ureinwohner Amerikas und im Museum for natural history, was auch in einem Film eine Rolle spielt. Um 6 waren wir wieder zurück, gerade richtig um sich um zuziehen und zum Banquet zu gehen.

Am Schluss diese Essens gab es dann eine Preisverleihung in Kategorien wie für die meisten Mitglieder, die meisten Jobraising etc. Und den Preis für das beste lokale Komitee hat Michigan gewonnen!!!! GO BLUE. Ja, eine riesen Sache und wir sind die besten! Ganz klar. Das darf man hier auch durchaus mal von sich behaupten, wenn man so einen Preis gewonnen hat in dem ne Menge Arbeit steckt.

Danach ging es raus und es wurde gefeiert. Es hat unheimlichen Spaß gemacht. Zum Preis für das beste lokale Komitee gehört auch immer ein Eimer. Standesgemäß wurde aus diesem dann auch getrunken. So muss das sein, schließlich gibt es hier ja ein paar studentische Traditionen.

Am Sonntag ging es dann zurück mit dem Flugzeug, recht unspektakulär, dafür wieder um 7:30 aufstehen... Wir waren alle müde aber mit dem Wissen, dass es sich gelohnt hat!

Donnerstag, 8. Februar 2007

Go on metric!!!

Nun ich dachte Amerika sei ein Land, in dem die Zivilisation einer modernen Welt vorzufinden wäre. Zum Teil ist das auch so. Leider nicht wenn es um Maßeinheiten geht. Allerdings sind die Briten da kein Deut besser. Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen als mich meine Gastmutter damals gefragt hatte, wie viel ich wiege. Ok, das war nicht der Grund. Ich antwortete ihr also gewissenhaft "seventy kilos". Sie schaute mich ungläubig an und fragte, wie viel das in "stone" seien. Das war der vom-Stuhl-fall Moment. Ich musste einen Moment nachdenke und schluckte. Steine? Wie viele Steine ich wiege? Wow nicht schlecht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Sohn stieg in die Diskussion ein und erklärte, dass ein Stein ungefähr 6 Kilo sind. Ok. Ich wiege also ungefähr 12 Steine... Man sollte sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Steine... Echt der Hammer. Die Wikipedia behauptet, dass ein stone 6 350,293 180 g sind. Also jetzt kann jeder mal sein Gewicht in Steine umrechnen ;) Ich fragte dann noch, ob man generell mit dieser "Maßeinheit" rechnen würde. Meine Gastmutter antwortete nur, dass sie persönlich nur Körpergewicht in Steinen rechnen würde. Nun ja. Jedem das seine sag ich da nur!

Allerdings bin ich ja jetzt hier in den USA. Die Weltmacht... Tja, allerdings nicht was Maßeinheiten angeht. Ein Beispiel. Wenn man Entfernungen messen will, dann geht das wie folgt:

1 league = 3 miles
1 mile = 8 furlong = 1760 yard = 5280 foot
1 yard = 3 foot
1 foot = 12 inch

So. Das ist ja schon mal ziemlich, naja, für den Eimer. Also vergesst das Zehner-System. Gewöhnt euch an das 12-3-1769 er System. Das ist viel besser. So und die Frage danach wieviel ein inch ist, ist recht schnell beantwortet. Man nehme den rechten Daumen und nehme die Länge des vorderen Knochen, also von Beginn des Fingernagels bis zum Gelenk. Das ist ein Inch. Also um herauszufinden, wieviel ein foot ist, ladet euch fünf Freunde ein und legt eure Daumen aneinander. Aber bitte, macht Fotos und schickt sie mir. Das würde mir unheimlich Spaß machen. Ich werde bis dahin auch mal versuchen hier einige Illustrationsfotos zu machen.

So das ist noch nicht Verwirrung genug. Man kann das alles auch noch in Raummaße umbauen. Also sowas wie yard³ oder so. Das ist allerdings echt verwirrend. Wer es mal umrechnen mag, viel Spaß dem Rest sag ich: lasst es auch lieber sein. Natürlich gibt es auch sehr interessante Hohlmaße zu bestaunen. Da ist natürlich eines ganz wichtig, das Pint. Zumindest in GB. Da konnte man es sich ganz gut merken, dass ein Pint bisschen mehr als ein halber Liter, genauer 0,568 26 l ist. Soo. Wenn man allerdings in die USA fährt, war es das mit "ein bisschen mehr als ein halber Liter". Weil das wäre ja auch zu einfach das gesamte englische System zu übernehmen. Nein die Amis machen aus einem Pint 0,473 176 473 l. Also ein bisschen weniger als ein halber Liter... Oh man. Alle Hohlmaße sind hier sowieso total verwirrend:

1 barrel = 42 gallon
1 gallon = 231 inch³
1 quart = 1/4 gallon

und so weiter. Wir haben also ein 12-3-1769-42-231er System. Es ist wirklich nicht schön. Ich denke, dass dieses verwirrenden Maßeinheiten-System auch Schuld daran ist, dass Amerika das Land der Mogelpackungen ist. Ich habe hier noch keine Verpackung gesehen, die komplett gefüllt war. Maximum war 3/4... Das ist nicht schön. Ok wenn man mal von der Fertigtomatensoße im Glas absieht. Da kann man aber auch den Inhalt sehen, weil auch hier ist Glas durchsichtig ;)

Ok der Eintrag ist mal wieder ganz schön lang geworden dafür, dass ich eigentlich gar keinen mehr schreiben wollte. Aber einen habe ich noch. Ich sage nur Fahrenheit. Ja, wirklich, sie messen die Außentemperatur in Fahrenheit. Ich denke, das hatte ich schon mal erwähnt. Allerdings ist die Entstehungsgeschichte sehr amüsant. Daher lest doch einfach mal hier nach. Meinungsäußerungen sind natürlich wie immer erwünscht. Ich fand den Artikel auf jeden Fall reichlich erfrischend :)

So diesesmal wirklich bis nächste Woche. Wir haben jetzt 12 Uhr und ich muss gegen 2 hier los. Der Flieger geht um 5:36 p.m. Auch so eine Unsitte der Amerikaner alles mit a.m. und p.m. zu suffixen... Verwirrung ist da vorprogrammiert. Daher sagt hier auch jeder noon und nicht etwa 12 a.m., weil was ist 12 a.m. Mitternacht oder Mittag?!? Nun ja. Der Hang zu Selbstverwirrung speigelt sich auch hier wieder. Wir haben den 02/08/2007 (in Amiland steht der Monat immer am Anfang, füllt mal ein paar amerikanische Formulare aus und spätestens dann werdet ihr es gelernt haben...) ich melde mich dann in 4 Tagen zurück!

Mittwoch, 7. Februar 2007

Washington D.C.

Also Leute, es sieht so aus, als würde ich morgen ins Zentrum der Macht fliegen. Ich sage nur: Pentagon, Senat und weißes Haus... UI UI... Wahnsinn. Ich werde sicher ne Menge Fotos und eine schöne neue Geschichte für diese Seite mitbringen. Das allerdings wird noch einen Moment dauern, weil wegen ich muss da ja erstmal hin.

Hier noch eine kleinerTastsachenbericht, den ich auf einer Website gefunden habe:

Amerikanisches Bier ist der gelungene Versuch, Wasser zu verdünnen.

Nun ja, dem kann ich mich nur zustimmen. Ich habe mir ein six-pack Warsteiner gekauft, weil besser! So also bis zum Montag an dieser Stelle. Bin mal gespannt was so passiert am Wochenende! Gruß an alle die da lesen...

Dienstag, 6. Februar 2007

Impressionen

So wie versprochen liefere ich heute (bei euch ist es allerdings schon morgen, Verwirrung!), ein Album über das Straßenbild Ann Arbors. Ich werde sicher noch ein paar mehr Fotos machen und die dazu stellen. Allerdings hier erstmal die erste Runde:


Außerdem, wie gewünscht (*wink* Theo), hier ein paar Bilder von der Uni. Dabei handelt es sich um Gebäude des Central Campus. Es gibt auch einen zweiten großen Teil, den North Campus, der Uni, allerdings hab ich von dort noch keine vernünftigen Bilder. Wie oben auch werde ich noch welche nachreichen. Auch wenn ich noch schöne vom central campus machen sollte, kommen die natürlich ebenso hinzu...

>>University of Michigan, Central Campus, Ann Arbor<<

Ich wünsche euch viel Spaß mit den Bildern! Eins fällt mir noch ein. Es ist hier unheimlich kalt, sprich 8°F, das sind (mmmhh... rechne.... -32 dann durch 2...) ungefähr ganz schön kalt... Dummes Fahrenheit... Wer benutzt schon Fahrenheit. Das wird sicher auch nochmal ein Blogeintrag über die "Einheinten" hier. Der Hammer sag ich euch. Also hier sind so grob -12°C. Die Wetter-Website sagt allerdings auch, dass gefühlt wohl -4°F (ca. -18°C) sind. Das kommt auch hin. Mein Bart ist gestern durch meinen Atem gefroren, sprich das Wasser in der Atemluft hat sich auf den Barthaaren niedergeschlagen und ist dann direkt gefroren. Sehr komisches Gefühl. Anbei ein kleines Bild, was das ein wenig unterstreichen sollte! Keep on freezin'!

Montag, 5. Februar 2007

Superbowl!

Ein kleines Wort mit unheimlich viel dahinter. Es ist nämlich so, dass sich hinter diesem Wort das Endspiel der "National Football League" verbirgt. Es ist das Sportereigniss des Jahres und ich durfte es miterleben. Unheimlich, vor allem wenn man das Spiel nicht kennt und in den drei Stunden auch nicht versteht.

Wir sind also in diese Bar gefahren, meine Mitbewohner und ich. Die Bar hat den schönen Namen "The Arena". Daraus lässt sich schnell schließen, dass es sich hierbei um eine Sportkneipe handelt. Das Thema setzt sich natürlich in allem fort, sogar in der Speisekarte ("Football Sundae" irgendein Eisbecher...). Aber solche Themenkneipen existieren in Deutschland schließlich auch. Hier war es allerdings so, dass jeder Tisch seinen eigenen Fernseher hatte, ganz zu schweigen von den 5-10 Großleinwand Bildschirm, Beamer was weiß ich, die in der ganzen Kneipe hangen. Da es nicht nur Bier, Wein und sonstigen Alkohol gab, nahm ich die Gelegenheit war und bestellte mir einen echten american Cheeseburger mit french fries. Der Burger war echt lecker, die Pommes... UI sag ich da nur. Die Dinger waren schlabberig und matschig... Nicht wirklich europäisch... Keine Ahnung. Ich hatte am vorherigen Wochenende bei einem anderen Praktikanten ein, zwei Pommes von seinem Teller geklaut. Die hatten die gleiche Konsistenz. Ziel ist wahrscheinlich so viel Fett wie möglich in die Kartoffel zu pumpen...

Dann habe ich mich auf ein wirkliches Abenteuer eingelassen. Ich habe mir ein Stück Schokoladenkuchen bestellt ( 1 1/2 Stunden nach dem Burger). Und in der Beschreibung stand schon "rich". Und ich musste feststellen, es war nicht übertrieben. Da war so viel Schokolade drin, dass sie in flüssiger Form an der Seite heraus lief. Gut er war lecker, aber unschaffbar. Das Foto soll als kleine Illustration der Reichhaltigkeit diese Stücks Kuchen ausreichend sein. Das war der Rest, den ich nicht mehr geschafft habe. Dann habe ich noch Kaffee bestellt und wie üblich umsonst nachbekommen. Ich glaube diese Mischung hat meinem Mage echt zugesetzt. Allerdings ist das auch echt ein Anfänger Kaffee, der eher schwarzem Wasser als Kaffee ähnelt.

Tja, zum Spiel kann ich leider nicht wirklich viel sagen, weil, wie erwähnt, ich keine Ahnung habe... Auf jeden Fall war es brutal, die Stimmung in der Kneipe war eine Mischung aus laut und betrunken. Gewonnen haben die Typen von Indianapolis. Ihre Gegner waren die Chicago Bears. Das ist mal meine Spielzusammenfassung. Wer wirklich an genaueren Details interessiert sein sollte, der schaut hier. Ach eins fällt mir noch ein. Das Spiel hat 3 Stunden gedauert, davon waren ca. 2 Stunden Werbung. Also der deutsche Standard ist noch zu toppen ;). Fazit: Es kann noch viel schlimmer sein ;) Go Chicago Bears, go!!!

Freitag, 2. Februar 2007

Ziellos zwischen North, East, South and West

Also erstmal eine Entschuldigung an alle euch da draußen. Ich bin momentan leider jobmäßig ein wenig im Stress. Außerdem, wenn man arbeitet, dann erlebt man nicht wirklich viel, zumindest nichts was euch interessieren könnte. Allerdings hatte ich heute ein Erlebnis, was mich nun zu diesem Eintrag animiert hat. Es geht um den Krieg der Zahlen, den ich bereits mehrfach erwähnt habe. Dieses mal geht es allerdings um die Königin, der Kaiserin, der Zahl der Zahlen: die social security number. Wie bereits erwähnt ist man ohne sie wirklich machtlos. Ein Amerikaner ohne diese Nummer ist kein Amerikaner. Er kann kein Auto kaufen, keine Konten eröffnen, kein Arbeitsvertrag unterschreiben und auch keine Steuern bezahlen. Natürlich kann er auch keine Kreditkarte beantragen und das ist wirklich schlimm. Ganz ganz schlimm. Es gilt hier nämlich eine goldene Regel: Nur mit Schulden wirst du hier anerkannt. Jeder der "cash" bezahlt ist direkt ein wenig suspekt. Gut für einen Kaffee oder ein Bier ist das kein Problem. Im Supermarkt sollte man sich dieser Blamage allerdings lieber entziehen.

Aber ich wollte über was ganz anders schrieben. Es soll bei diesem Eintrag um das Thema Fortbewegung gehen. Der Amerikaner ist ein Autofahrer. Nicht nur, dass er damit seinen persönlichen Drang nach Unabhängigkeit und Freiheit ausdrückt, nein, er ist auch unheimlich darauf angewiesen. Wenn man versuchen sollte ohne Auto einkaufen gehen zu wollen... Viel Glück. Die Supermärkte liegen in den mals außerhalb der Stadt. Da kann man nicht hinlaufen... Bus fahren kann man allerdings ganz gut, wie ich heute festgestellt habe. Allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass das in jeder Stadt so geht. Ann Arbor ist nicht wirklich groß, so das man alles mit dem Bus innerhalb von 30 Minuten erreichen kann... Bei Detroit sieht das schon ganz anders aus. Außerdem ist Ann Arbor eine Stundentenstadt und vielen Studenten, so wie ich, haben kein Auto. Daher sind die Öffentlichen auch gut ausgebaut. Wenn man allerdings auf dem Land wohnt ist sowieso alles zu spät. Das allerdings ist in Deutschland auch nicht anders.

Also die Straßen sind daher sehr gut ausgebaut. Immer schön dem guten Schachbrettmuster abgeschaut. Das macht es einfacher sich zu orientieren wenn man zu Fuß unterwegs ist. Und ich bin hauptsächlich zu Fuß unterwegs. Ich habe nämlich kein Auto. Ich wollte also heute zum Social Security Office. Das liegt wirklich unheimlich, unbeschreiblich am A**** der Welt. Zumindest konnte ich ihn von dort aus sehen. Nein, Bush war nicht zu Besuch in Ann Arbor ;)

Also ich in den Bus, einen Dollar abgedrückt, was wirklich nicht zu teuer ist. Dann die Enttäuschung. Es wird nicht jede Haltestelle angesagt. Nur jede fünfte oder so. Das liegt einfach daran, das es wirklich sehr viele gibt. Die Straßen sind ja auch echt lang... Man man man. Dabei fällt mir ein, dass ich ein kleines Fotoalbum nachreichen werde. Darin werden Bilder von den Straßen und einige schöne Plätze hier in Ann Arbor enthalten sein. Ein anderes wird über die Uni handeln. Dafür muss ich allerdings noch Bilder machen ;)

Ok zurück zum Busfahren. Ich habe mich, Gott sei Dank, gut genug informiert, so dass ich wusste wo ich aussteigen musste. Dann in das Büro... Nach zehn Minuten war ich wieder raus! SUUUUUPER. Zur Bushaltestelle und dann wieder zurück, einen Kaffee bei Starbucks und ab nach Hause an den Rechner. Das ganze hat mich dann doch locker mal 3 1/2 Stunden gekostet! Echt krasser Aufwand für eine 9-stellige Nummer. Aber was macht man nicht alles um ein echter, nummerierter Amerikaner auf Kurzdistanz zu sein...