Montag, 4. Juni 2007

New York New York

Tja... New York... Was soll ich sagen. Ist ne große Stadt mit echt vielen Taxis... Ich denke New York hätte kein Verkehrsproblem, wenn da nicht diese ganzen Taxis wären. Überall sind die. Wie so eine Seuche... Vielleicht sollten die nicht nur darauf achten, dass man keine Lebensmittel einführt sondern auch, dass nicht noch mehr Taxis einwandern ;). Naja. Wir sind ganz am Ende sogar mit einem gefahren. Mhhh wenn man gefahren mit dem großen G schreibt, also quasi Gefahren beschreibt das so ein wenig den Zustand, in dem man sich als Fußgänger in New York befindet (Ich werde das mal total cool mit NY abkürzen). Also die NYer sind da schon ein wenig abgebrühter. Ist da nen Sport bei rot zu gehen. Kann allerdings auch ganz böse Folgen. Das Problem dabei ist auch, dass wenn man überfahren wird es zu 90% ein Taxi sein wird. Und das ist echt blöde... "Hey, wie war in New York?" "Wurde von nem Taxi angefahren..." Klingt nicht wirklich spektakulär genug. Ist einfach viel zu wahrscheinlich... Nun ja. Lieber mal zu anderen Themen die angenehmer Enden :).

Der Trip fing schon gut an. Ich hatte jemanden von der IAESTE organisiert, die uns zum Flughafen gebracht. Hat alles super geklappt, sie war pünktlich, Anton war pünktlich und ich bin auch zum richtigen Zeitpunkt aus dem Bett gekommen. War dann auch kein Stau, so dass wir auch pünktlich am Flughafen waren... Das hätte mir wirklich zu denken geben sollen. Weil wir wissen ja alle: Was schief gehen kann, geht schief (Murphy). Also wir eingecheckt und unsere Taschen losgeworden. Dann durch die Sicherheitkontrolle und erstmal nen Stück Salami Pizza gefrühstückt (Irgendwie wird mir bei diesem Gedanken ein wenig schummrig... Naja passiert, ist sicher so ein Ami-Virus ;) ). Dann ins Flugzeug. Alle saßen, Gepäck war verladen nur wir sind nicht losgerollt. Dann hat der Kapitän was in sein Mikro geblubbert. Nachdem Anton und ich dann nach einigen Recherchen erfahren haben, dass er so eben mitgeteilt hat, dass irgendwas am Flüge nicht in Ordnung war hiess es für alle ne Runde warten. Ne halbe Stunde später war es dann soweit. Wir mussten alle aussteigen und auf ein anderes Flugzeug warten.. TATAAA. Klarer Fall von dumm gelaufen. Aber, wie wir alle wissen "Everything will be good in the end and if it's not good, it's not the end". Die neue Maschine rollte an und mit 3 Stunden sind wir dann los. In NY lief alles nach Plan, wir auf den Bus und los. Dann mit der U-Bahn nach Manhatten.

Wir aus der U-Bahn raus und Schock. Ich hatte mir das ja alles schon groß und hoch vorgestellt... Aber das war dann mal locker noch zwei Nummer größer als erwartet. Wir haben im Theaterviertel gewohnt, direkt am Broadway, also da wo die ganzen Musicals sind und so... Wir sind dann jeden morgen über den Time Square in die Stadt gedackelt. Und wir bzw. ich hab echt ne Menge gesehen. Das einfach mal in Kurzfassung: UN-Building, Chrysler building, Central Terminal, 42th st, 5th ave, central park, empire state building (ich war sogar oben drauf), flat iron building, Soho, brooklyn bridge, wall st, little italy, chinatown, financial district, ground zero, statue of liberty (wir waren aber nicht auf der Insel weil zu voll und überhaupt), times square und unser Hotel. Ich glaub das war. Echt der Hammer. Ich denke mal wenn ihr Details hören wollt, fragt mich einfach. Ich bin nämlich zu faul das alles hier reinzuschreiben und langweilig ist es auch...

Naja, dann am Sonntag zurück und alles war wieder wie vorher. Ich bin heil angekommen und mein Mitbewohner hat uns vom Flughafen in Detroit abgeholt... Und jetzt heisst es noch ne Runde arbeiten und dann bald nach Haus, und ja ICH KOMME WIEDER :))))

Donnerstag, 31. Mai 2007

New York

Ohhh ja ich war in der heimlichen Welthauptstadt und es war unheimlich gut. Mehr vielleicht später ;) Hier ist auf jeden Fall das passenden Album dazu: ---> klick<---

Samstag, 5. Mai 2007

Ann Arbor im Sommer

Hier wie versprochen eine Runde Ann Arbor im Sommer!

FrühMittagAbendstück

Wer glaubt, das englisches Frühstück sei mächtig oder wie man hier sagen würde "rich" liegt falsch. Amerikanisches Frühstück ist ne Sache für sich und richer als der englische Bruder. Ich habe jetzt mehrfach eins gehabt, vor allem wenn ich lang geschlafen habe und anschließend genau wusste, dass ich keine Lust habe am Mittag zu kochen. Wo da der Zusammenhang ist? Ganz einfach: Wer ein amerikanisches Frühstück hatte braucht den ganzen Tag nichts mehr essen. Ganz ehrlich, man ist so satt, dass es nicht mehr möglich ist etwas anderes zu essen.

Der Brauch legt es aber auch Nahe ein mächtiges Frühstück zu sich zu nehmen. Die Regel ist, dass der Amerikaner nur eine Kleinigkeit zum Mittag hat, dafür ein ausgiebiges Frühstück. Mein Mitbewohner macht sich jeden Morgen Bratwurst mit 3 Eiern als Rührei und Hash Browns. Hash browns sind geriebene Kartoffeln dann aber als Bratkartoffeln zubereitet, also nicht Kartoffelpuffer. Es ist wirklich ne Erfahrung wert morgens um halb 9 aus dem Bett zu kriechen und auf dem Flur erst mal den Geruch von Bratwurst in der Nase zu haben. Mmmmhh das macht richtig Lust auf Frühstück. Man gewöhnt sich aber an vieles.

Der Laden, von dem die Fotos stammen, heißt "broken egg". Sehr gelungen ;). Auf jeden Fall machen sie das Frühstück echt lecker und, wie sollte es auch anders sein, es macht satt. Für 8 Kaffee ohne Ende und einen ganzen Tag einen vollen Magen. So kann man es sich gefallen lassen.

Erste Verwirrung ist allerdings angesagt, wenn man sich an den Tisch setzt und erstmal ein Glas Wasser hingestellt bekommt. Nachdem dieser Schock überwunden ist ( nach viel Bier am Abend bevor kann so ein Glas Wasser allerdings Wunder bewirken ) schweift der Blick weiter über den Tisch zu dem kleinen Körbchen voller Zeug. Wow, was sehen meine Augen? Nein nicht nur Salz, Pfeffer und ungefähr 20 kleine Tütchen Zucker nein, auch Tabasco und Ketchup... Mmmmhhh suuuper gut. Naja, egal... Darüber sieht man einfach hinweg. Dann einen Blick in die anscheinend nicht enden wollende Karte. Alle Erinnerung an die Filme, die man so gesehen hat, erscheinen vor den Augen ( nein, es ist nicht der Restalkohol ). Angefangen von den so bekannten Pancakes über French Toast ( ich habe mich noch nicht getraut welche zu bestellen nachdem ich "Road Trip" gesehen habe ) bis hin Teller voll mit Eiern nach Wunsch zusätzlich Bacon oder Ham und, natürlich, Hash Browns. Es gibt quasi in 90% der Fälle XYZ mit Hash Browns... Nun ja.

Sind englisches Frühstück und amerikanische Frühstück denn nun zu vergleichen?!? Ich denke schon. Sausages haben beide ( und sie schmecken weder hier noch auf der Insel ) allerdings haben Amerikaner keine Bohnen in Tomatensauce. Hey, dafür machens die Amerikaner nen ganzes Stück fettiger! Ist doch auch nicht schlecht. Alles in Allem nichts für Menschen, die mit Cholesterin Probleme haben. Den Ausdruck, den man sonst überall hier ließt, hab ich nicht auf der Karte gesehen. Wenn man irgendetwas "fat free" bestellen sollte, kann man sicher froh sein wenn man nur komisch angeschaut wird...

Montag, 30. April 2007

Sommer oder so

Ja, es ist Sommer, oder so. Ich trau dem Braten nicht wirklich, aber es scheint zwischendurch jetzt mal Sonne zu geben. Wir hatten am Wochenende auch mal über 20°, nein nicht Fahrenheit diesesmal. Es war wirklich warm. Wow, ich hab mir erstmal nen Buch gekauft... Hat jetzt nicht wirklich einen Zusammenhang, ist mir aber gerade eingefallen. Uuuund es ist ein Potter geworden. Allerdings noch nicht der neue.

Nächstes Wochenende werde ich wohl trotz dem schönen Wetter ins Kino. Sie zeigen "The holy grail" von monty python. Der Hammer. Ach, die ritter der kokusnuss heisst der in dtland. Alles ein wenig komisch. Ich werde an dieser Stelle noch ein neues Album hinzufügen mit ein paar Sonnenbildern und dann noch einen kurzen Bericht über die Konferenz und mein erstes Poster ;)

Dienstag, 10. April 2007

Learning German very easy

Ich habe es mir vor ein paar Tagen gegönnt einmal durch die lokalen Buchläden zu schlendern. Ok, wenn ich ehrlich bin hat die Zeit genau für einen gereicht. Allerdings werde ich mir wohl demnächst nochmal mehr Zeit nehmen. Dabei stieß ich auch auf ein Buch mit dem Titel "Easy German", oder so ähnlich. Da wurde ich ja mal ziemlich neugierig. Und schon hatte ich es in der Hand und schlug die erste Seite auf. Nach dem Inhaltsverzeichnis folgte die erste Lektion. Intonation deutscher Worten. Man beginnt seine Muttersprache von einem ganz andere Blickwinkel zu betrachten. Da standen Dinge, über die ich noch nie so nachgedacht habe. Ich als Informatiker mißbrauche die deutsche Sprache schließlich nur um Informationen auszutauschen, wie zum Beispiel das Internet an dieser Stelle mit Text anzureichnen, und nicht sie zu erforschen oder sie sogar in kunstvoller Weise als eine Art Schriftsteller zu nutzen. Zum Beispiel stand da, dass der einzige Buchstabe, der keinem Laut entspricht, das 'h' ist... Wow... Welch eine Erkenntnis... Es taten sich ganz andere Horizonte vor mir auf. Meine Neugier war entfacht. Also blätterte ich weiter. Beim querlesen habe ich so halb mitbekommen, dass es um eine Familie Smith oder Brown ging (typisch deutsch ;) ). Klassischer Schlubuchaufbau, ein roter Faden, diese Familie kommt immer wieder im Buch vor.

Dann suchte ich mir ein Text heraus. Es ging um eine Besuch der Familie in einem Restaurant, um den Geburtstag der Mutter zu feiern. Da flogen mir dann so Sätze um die Ohren wie:

"...Frau Smith hat großen Hunger auf Nudeln. Herr Smith will lieber ein Fleischgericht. Peter bestellt sich einen Salat..."

Und so ging es weiter. Ich bin sicher nicht wirklich gut im Schreiben, aber diese Texte, grauselig. Ok, es ist ein Lehrbuch... Das sollte man im Kopf behalten. Also Texte klar sturkturiert und nach den bis dahin bekannten grammatikalischen Regeln gebildeten Sätze sind in einem solchen Kontext absolut unerlässlich, aber gleichzeitig so weit entfernt von der Realität. Da wurde mir klar: Mit meinem britischen Schulenglisch ist es genau das gleiche. Kein Mensch benutzt die Sprache so, wie wir sie gelernt haben. Das erste was ich gemacht habe, ist alles zu vergessen und den Menschen hier zuzuhören. Ohne das kann man keine Sprache lernen. Menschen zuhören, die diese Sprache sprechen, mit Ihnen Reden und versuchen alles aus Ihnen heraus zu quätschen. Das ist sicher der beste Art und Weise eine Sprache zu erlernen. Sicher ist die Basis aus der Schule unerlässlich aber genauso unbrauchbar im echten Leben...

Heute war ich auf einer Konferenz und habe mehrere Vorträge gehört. Unteranderem ein Typ aus München der hier seit zwei Jahren arbeitet. Ich habe ihn kaum verstanden mit diesem eigenartig deutschen Akzent im Englischen. Das klingt komisch, ist aber so... Ich will nicht wissen, wie schwer es ist mich zu verstehen. Ich hab ein wenig Angst... Nun ja, aber was soll man da machen. Ich tu mein bestes :)

Wintereinbruch

Man mag es kaum glauben. Im März hatten wir hier sage und schreibe über Null Grad. Ok... In Fahrenheit ist das jetzt nicht so was besonderes. Ich erinnere nur an dieser Stelle kurz daran, dass 0°C 32°F entspricht. Also wenn man in den Staaten von 30° spricht, ist das nicht wirklich warm, geschweige denn im Schatten. Aber das ist nun mal so. Ich schaue relativ regelmäßig auf www.weather.com nach dem lokalen Wetter. Dort kann die Einstellung der Einheit zwischen "metirc" und "english", also Fahrenheit (wobei die das schon lang nicht mehr benutzen), umgestellt werden. Das hatte ich beim letzten Besuch der Seite auch so eingestellt. Allerdings hatte ich das nicht mehr im Sinn als ich nach drei oder vier Tagen der Seite einen erneuten Besuch abgestattet habe. Ich schaute also auf die lokale Temperatur: 8°. Ich habe einen Schock bekommen. Der Tag vorher waren so rund 50°F. Also schon richtig warm. Ich habe ungefähr 5 Minuten gebraucht um zu realisieren, dass es bereits Celsius waren. Das erste was ich gemacht habe, war wieder auf die 'english' Metrik umzuschalten. Kann mir eigentlich jemand sagen, warum ein blutiges Steak als 'english' bezeichnet wird?!? Man weiß es nicht. Ich schweife aber ab.

Wir hatten also hier schon richtig Frühling. Ich hatte mir vorgenommen: "Mensch, mach ich doch mal ein paar Frühlingsfotos und schreibe einen schönen Eintrag in den Blog mit dem Titel 'Frühlingsgefühle über all'." Aber leider wurde daraus nichts. Man hat nämlich die Blumen unter dem Schnee, der letzte Woche gefallen ist, nicht mehr finden können. Ja, das war auch mein erster Schnee im April. Nochmal langsam zum abschreiben: S C H N E E im A P R I L!!! Nun ja. Man gewöhnt sich ja an so manches. Amerikanisches Essen, amerikanisches Englisch, amerikanische Autos, amerikanische Amerikaner... Aber hey, Schnee im April ist ein wenig zu Viel das Guten. Ich hab schon ne kurze Hose angehabt. So weit war es schon. Naja, dann mussten halt wieder die zwei Paar Socken her um nicht als Eisbein zu enden.

Ich bin allerdings guter Hoffnung, dass es irgendwann wieder besser wird. Ich habe heute einen großen Feuerball am Himmel gesehen, der die letzten Tage vollkommen mit Wolken verhangen war und dieses eklig weiße Zeug abgelassen hat. Ich denke, dass die Bewohner wärmerer Gebiete (z.B. Deutschland) diesen Ball auch als Sonne bezeichnen. Ich halte das allerdings immer noch für ein Gerücht... Ich habe immer gedacht mit der Sonne kommt auch der Frühling. Aber naja, sehen wir es einfach positiv. Die kalten Tage sind jetzt länger...

Mittwoch, 21. März 2007

Bachelor

Also ich habe mal gehört, dass Deutschland das Bachelor- / Master-System unter Anderem aus dem Grund einführt, um eine nationale wie auch internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse zu erreichen. Amerika ist, was Bildung im universitären Bereich angeht, ganz sicher an der Spitze und hat sicher auch die größten finanziellen Mittel zur Verfügung im Vergleich zu anderen Staaten wie Deutschland (Aber mit Studiengebühren wird ja jetzt alles besser...). Also schien es zu Beginn wirklich sinnvoll sich an diesen "quasi Standard" an Abschlussystem anzuschließen. Leider, leider, leider haben wir die Katze im Sack gekauft und geben unser doch einigermaßen gut angesehenes Diplom für eine Mogelpackung sondergleichen her. Da ist gar nichts mit Vergleichbarkeit, weder national noch international.

Ich habe neulich mit einer Kollegin gesprochen, die den Studienort gewechselt hat, INNERHALB Deutschlands. Es wurden ihr verschiedene Leistungen nicht anerkannt und teilweise fehlten ihr Scheine. Nein, nein, es handelte sich nicht um einen andere Studiengang... Es war der gleiche Studiengang nur eine andere Uni. Wo komme wir dahin?!? Wie soll das denn funktionieren....

Jetzt durfte ich hier erfahren, dass der deutsche Bachelor überhaupt gar nichts mit dem amerikanischen zu tun hat. Wirklich gar nichts! Mal ganz zu schweigen vom Master. Das einzige was sie gemeinsam haben ist die Abfolge. Man muss also erst einen Bachelor machen um einen Master anschliessen zu können. Nun, warum haben sie nichts gemein? Ganz einfach: der deutsche Bachelor umfasst 5-6 Semester, was einen Zeitraum von ca. 3 Jahren umfasst... Also Regelstudienzeit. In den Staaten ist es nicht möglich unter 4 Jahren einen Abschluss zu machen. Es sind daher schon ganz andere Bedingungen als Grundlage gegeben. Gleiches gilt für den Master. Hier dauert er 2- 2 1/2 Jahre, in Deutschland 1 1/2... Leute, wir wurden mal wieder beschissen. Ich kann nur sagen: Ich bin froh noch ein Diplom zu bekommen. Ein Hoch auf das deutsche Diplom ;)

Dienstag, 13. März 2007

Wildlife in Ann Arbor

Als ich her kam, hatte ich diese Vision von der "Autonation" Amerika. Und ja, ich hatte recht. Also wenn es einen Stereotypen gibt, dann der das der Amerikaner sich nur im Auto fortbewegt. Allerdings mag mein eines in Gedanken halten. Das tuen sie nicht nur weil sie faul sind. Viel mehr ist es eine Notwendigkeit. Die Städte sind so geplant, dass man keine Chance ohne Auto hat. Ohne Auto ist man einfach aufgeschmissen. Das was man bei uns als "Lass uns mal in die Stadt gehen einfkaufen" heisst hier "Lass uns mal in die Einkaufsvorstadt fahren um einzukaufen". Mein Bruder hat mich schon einigemal darauf hingewiesen, dass ich doch mal in eine Outlet-shopping-mal fahren sollte um mich mit neuer Kleidung einzudecken. Lieber Bruder, es ist dir sicher inzwischen klar, dass das ohne Auto kaum möglich ist. Auch mit dem Bus ist es nicht wirklich sinnvoll das zu versuchen. Es ist ja schließlich Amerika, da fährt man nicht mit dem Bus ;).

Ich selbst habe hier das Laufen für mich entdeckt. Nein nicht das Laufen für Sport, sondern das Laufen um von A nach B zu kommen. Also normalschnell und ohne rennen, außer die Zeit ist knapp ;). Was ja nie vor kommt... ÖÖhhm... Nun ja. Was ich eigentlich mitteilen will ist, dass es hier auch noch wirklich ne Menge wildlebende Tiere gibt. Ich habe keine Ahnung, wie das wirklich möglich ist, allerdings ist es wirklich so. Ich habe hier mehr Tiere auf den Straßen oder auf den Gehwegen rumlaufen sehen als es in Deutschland der Fall war. Dies hab ich auch schließlich als Anlass gesehen diesen Artikel zu schreiben. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Amerikaner wirklich kein Fußgänger ist und nur ich diese Wild-Streetlife miterleben darf; ich weiss es nicht. Zumindest ist es so, dass Laufen als Sport recht populär ist. Es ist auch ein schlimmes Vorurteil, dass alle Amerikaner fett sind. Das stimmt auch nicht. Ich befürchte sogar eher, dass die junge Genereation echt Probleme mit Untergewicht bekommt, ok es heisst hier "good looking", aber ihr wisst schon. Ich sage nur als Stichwort Hosengröße 0.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Eines Abends, nach einem group meeting, ging ich Richtung meines kleinen Zimmerchen und sah ein Reh, Hirsch keine Ahnung auf der Straße stehen. Mitten auf dem Uni Gelände (die Fotos sind leider etwas dunkel). Der Wahnsinn.. Und damit nicht genug. Es war direkt eine ganze Familie. Ich denke sie finden noch genug Platz zum Leben hier, weil die Amerikaner sehr weiträumig bauen, was einen direkt wieder zum Fortbewegungsproblem bringt. Aber da waren wir ja heute schon.

Zusätzlich habe ich noch ein paar Bilder von diesen echt süßen Eichhörnchen hinzugetan. Die sind echt zutraulich... Ich denke auch weil sie ab und zu mal was an Futter abstauben können. Eines hat mein Kamera spontan mit eine Tüte Nüsse verwechselt und ist ganz nah an meinen Fuß gekommen. Leider war ich etwas zu langsam mit dem Foto machen, so dass man nicht sehen kann wie es sich an meinem Bein angelehnt hat. Ich war einfach zu baff... Ich bin mal gespannt wann der erste Bär unsere Mülltonne ausräumt! ;)

Samstag, 3. März 2007

Saubere Wäsche

Ich bin ja mit der Vorstellung hier her gekommen, dass die Amerikaner hoch technisierte Haushalte mit modernem Equipment vorzuweisen haben. Da Irren ja schließlich menschlich ist und auch ich irgendwie zu dieser Gattung / Rasse sonst was gehöre (anwesende Biologen mögen mir meine Unwissenheit was Systematik angeht bitte verzeihen) , lag ich in diesem Fall leider falsch. Vor allem kann man das an der hier vorherrschenden Waschmaschinen-Technologie fest machen. Wenn die deutschen Maschinen mich durch ihre Komplexität was Waschprogramme und 10.000 andere Einstellmöglichkeiten angeht überfordern, erzeugen die amerikanischen diesen Zustand bei mir durch ihre verwirrende Einfachheit. Also was Waschprogramme angeht zum Beispiel. Man hat die Wahl zwischen "starker Verschmutzung", "mittlerer" und "leichter Verschmutzung" der Wäsche. Die Wahl des jeweiligen Programms schlägt sich dann im wesentlichen in der Dauer des Waschvorgangs nieder, wenn man da von einer Dauer sprechen kann. Ein Waschvorgang mit der Maschine, die hier im Keller steht, dauert ca. 30 Minuten. In Worten dreißig. Da sind Waschvorgang, Spülen und Schleudern der Wäsche schon mit drin. An dieser Stelle möchte ich kurz meinen Bruder zitieren, der mir als spontane Reaktion auf diese Beschreibung eines Waschvorgangs folgenden Satz entgegen warf: "Aaaahhh, ein Wäschebefeuchter..." Und so ist es auch irgend wie.

Die deutschen Maschinen haben normalerweise auch immer eine kleine praktische Schublade in der man vor Beginn alles einfüllen muss, sprich das Waschmittel, Weichspüler möglicherweise Bleiche. Nicht so hier. Ich sagte ja schon, alles ein wenig einfacher. Ich war schon verwirrt als ich auf der Falsche meines Flüssigwaschmittel lesen musste, dass es die besten Wirkung entfalten würde wenn man erst die Maschine voll Wasser laufen ließe und erst dann das Waschmittel hinzugeben würde. Bitte versucht das nicht mit einer deutschen Maschine. Ich muss dazu sagen, dass die Amerikaner nur Toplader benutzen. Da kann man wirklich die Maschine voll Wasser laufen lassen und dann das Zeug reinkippen. In Deutschland würde einem ja die ganze Suppe entgegenkommen (*schwapp*) ;).

Die amerikanische Maschine hat normalerweise die Möglichkeit zwischen 3 verschiedenen Temperaturen zu wählen, nein eher Aggregatzuständen. Diese werden nämlich als "cold", "warm" und "hot" bezeichnet. Also mit "ich mach mal eben ne 40° Wäsche an" kann man hier nicht kommen, mal ganz davon abgesehen, dass das hier dann auch wieder in Fahrenheit angegeben werden würde. Also eher, "ich gehe mal eben eine 104° Wäsche anstellen". Riesen Kino, ich könnte mich jedes mal über diese "Skala" kaputt lachen, hihi. Naja, aber das ist ja hier ein echt ernstes Thema, also Schluß mit lachen. Ich habe auch eine Erklärung für diese Art der Beschreibung von Temperatur. Man kennt ja die gute alte Calgon-Werbung in der aus irgendeinem Grund die Waschmaschine ausläuft weil der durchgerostete, nein durch Kalk zerstörte Heizstab einen Kurzen verursacht hat... Kann hier nicht passieren, weil kein Heizstab. Die Maschine bekommt einfach heißes Wasser vom Heißwassersystem des Hauses. Also wenn ihr mal hier seit, kommt nicht auf die Idee mal eben ne Maschine Wäsche anzustellen und während dessen unter die Dusche zu gehen... Das endet in einer Mischung aus kein Wasser bzw. das bisschen was oben noch ankommt ist kalt...

Ein paar Worte noch zur Funktionsweise. Wie man auf dem Bild sieht, befindet sich in der Mitte der Waschtrommel so ne Art Mixer. Die Funktion ist auch genau so wie ein Mixer nur nicht mit den Folgen, die ein Mixer an Wäsche hinterlassen würde. Nun ja, ist ein wenig befremdlich funktioniert dafür aber auch nicht so gut. Was soll man machen. Obwohl, der Fluss ist nicht weit weg, sicher bekommt man hier noch Waschbretter und Kernseife zu kaufen als hochmoderne Neuentwicklung ;).

Dienstag, 27. Februar 2007

Frauen (und andere Amerikaner)

Mhhh... Ist schon ein provokanter Titel, aber was soll ich machen. Als Mann ist man schließlich dazu verdammt sich mit dem Thema zu beschäftigen. Mal ganz unter uns: Da sind doch schwule Männer wirklich zu beneiden. Sie wissen wenigstens wie ihr gegenüber tickt. Ich habe mal gehört, dass Leute behaupten, dass Männer mit ihrem Geschlechtsteil denken (ich hoffe jeder merkt, dass ich es hier mit wirklich politisch korrekten Bezeichnungen versuche. Kann ja sein, dass man hier raus geworfen wird wenn man Dinge schreibt wie Pimmel oder Schwanz. In den Staaten wird man das sicher. Aber hier ja nicht...). Ich weiß nicht wirklich wie das gehen soll. Ich meine der Schwellkörper an sich hat ja nicht viel Intelleligenz... Nun ja, da mag ja auch der Witz liegen. Haha.. fertig.

So jetzt aber mal im Ernst. Das Thema Frauen geht uns ja schließlich alle an. Nicht nur die Männer. Gut, speziell die Männer, zumindest die, die nicht zur gerade erwähnten Gruppe gehören. Und auch Amerikaner beschäftigen sich damit. Gibt ja schließlich 300 Millionen davon und die sind ja nicht alle von "over sea" hier herüber geschifft worden. Dann wäre Europa ja auch unheimlich leer. Mhhh.... Ok... Wäre vielleicht mal ne Erfahrung wert ne Runde ohne Briten, Franzosen, Italiener... Allerdings schon ne komische Vorstellung. Wir sind ja schließlich eine große Gemeinschaft ;). Ich schweife allerdings ab. Es soll ja hier um Frauen geben, die es bekanntlich in jedem Volk gibt. Gott sei Dank. So auch hier. Wirklich ne Menge. Ich habe letztens mit Anton überlegt, das es ja rund 64% Frauen auf der Erde gibt. Der Rest, wenn ich mich nun auf die Aussage manch einer Frau beziehe, besteht aus Arschlöchern, ääääh Männer. Ich persönlich werde mich dazu nicht äußern. Bin ja nur der Autor dieses Blogs ;). Aber rein biologisch gehöre ich wohl zu der zweiten Gruppe.

Mensch, Benny, es geht um Frauen. Speziell die amerikanische Frauen. Die Frauen in Europa kann man nämlich wirklich verstehen im Gegensatz zu diesen hier. Ja... Ihr habt richtig gelesen. Ich muss mich ja hier mal outen als ein "Mitfrauenreder". Ich finde es unheimlich spannend und interessant mich mit Frauen zu unterhalten. Und nein, ich will sie nicht ins Bett kriegen... Man müsst ihr immer an das eine Denken? (Das ging jetzt an die Männer) Und nein ich will sie nicht ins Bett kriegen... Nicht alle Männer sind Arschlöcher! (Das ging an die Frauen) ;) Aaalso. Hier ist alles anders. Ich habe es versucht. Wirklich. Aber es ist nicht einfach muss ich euch sagen. Ich wollte ja gar nichts. Ich wollte nur reden. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Mädels hier bei Sätzen wie "hey let's meet for a coffee" oder "hey what are you going to do tonight" direkt denken "oh god, he will marry me"... No I won't.... I only want to talk, I am only a lousie intern and I want to know something about american life. Ok... Ist anscheinend einfach nicht so möglich wie es in Europa ist. Man bekommt dann solche Antworten wie: "Hey how is your day" oder... Nichts... einfach nichts... mmhhh... Das ist wirklich komisch. Dann denkst du wieder, wenn du sie mal zufällig bei irgendeinem meeting triffst, hey sie mag dich. Ein Lächeln und alles ist gut. Aber, lasst euch eins gesagt sein liebe Jungs da draußen: Ein Lächeln heißt hier nur so etwas wie: "Ahh du auch hier, hab dich noch gar nicht gesehen" oder "Hähä,... hoffentlich guckt der gleich wieder weg" oder eine Mischung aus beidem. Mehr nicht. Also Vorsicht. Und das ist genau der Punkt, den viele Menschen mit Oberflächlichkeit beschreiben. Amerikaner sind nicht nur oberflächlich wenn sie sich in Gruppen befinden in denen sie keiner kennt oder in denen sie keinen kenne, nein sie sind einfach so. Für jede Situation ein anderes, passendes Gesicht.

"Hey, do you have fun".... tja es scheint oft das wichtigste zu sein, "fun" zu haben. Jeder der kein "fun" hat geht echt gar nicht. Ich werde mir irgendwann den Spaß erlauben und einem Kellner, der mich fragt wie es mir geht, entgegen zu werfen "Ohhh, today is a bad day. Shit weather outside and I was fired." Mal sehen wie er reagiert. Ich kann mir zwei Möglichkeiten vorstellen. Die eine ist Entsetzen im Blick und anschließendes Ignorieren meiner Aussage. Die zweite ist kein Entsetzen im Blick und anschließendes Ignorieren meiner Aussage. Nun ja. Ich werde es sicher mal drauf ankommen lassen. Halt "the european way" ;). I hope you had a lot of fun reading this article and please keep in mind that not everything is meant seriously, ok? Ihr kennt mich ;)... Einen lieben Gruß an all die Menschen da draußen die mich so nehmen wie ich bin und speziell an die Frauen einen dicken Knutsch!!!

Samstag, 24. Februar 2007

Yummie Burger

Man erzählt ja immer von dem schlimmen Essen hier und das sich alle nur von fettigen Dingen ernähren. Und ja, es stimmt. Zum Teil ;). Allerdings kann man sich hier auch durchaus gesund ernähren. Zum Beispiel ist es nicht wirklich teuer sich frisches Obst oder Gemüse zu kaufen. Man bekommt hier sogar schon alles fertig geschält oder portioniert. Eine sehr coole Angelegenheit vor allem für den faulen Durchschnittsamerikaner und für mich ;). Eine Sache darf man bei den etwas höheren Preisen allerdings nicht außer Acht lassen. Die Sachen habe echt gute Qualität. Man bekommt also was für sein Geld.

Ich wollte hier und heute jedoch von etwas anderem erzählen. Ich war am Donnerstag in einer echt originalen amerikanischen Burger-Bude. Es war der Hammer und lecker und unheimlich ungesund. Man konnte den Burgern schon ansehen wie fettig und Cholesterin haltig sie sind. Aber manchmal kann man sich das schon leisten. Man hatte also die Wahl zwischen single, double bis quint, also fünf patties. Mehr waren auch noch möglich, wurden aber nicht mehr aufgeführt. Dann konnte man wählen zwischen mit und ohne cheese. Ich habe natürlich einen triple mit cheese genommen, iss klar. Dann musste man die Sorte des Käses aussuchen. Man hatte die Wahl aus 5 Sorten. Der hier sogenannte Cheddar ist ein bisschen wie Holländer, sieht nur künstlicher aus ;). Dann gab es noch swiss, blue (Schimmel Käse), feta und und noch ein anderen, der mir nicht mehr einfällt. Der Deutsche denkt jetzt Mc Donalds orientiert, ok, Gewürzgurke, Tomate, Ketchup und eine Zaubersoße fertig ist der Burger. Dem ist nicht so hier in solchen Buden. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen toppings plus diesen Standards wie Tomate, Salat etc. Ich habe noch Zwiebeln dazu genommen, Joy, die auch mit war, hat ein Ei und Champignons dabei gehabt. Man hätte auch noch bacon und verrückte andere Dinge haben können die man irgendwie auf den Grill werfen kann. Und lasst es euch gesagt sein, der Amerikaner wird dabei unheimlich kreativ wenn es um "auf den Grill werfen" geht.

Neben dem Grill gab es natürlich eine Fritteuse. For something deep fried. Und sie frittieren alles. Joy wollte keine Pommes sondern Brocoli. Also Brocoli ab in die Fritteuse. Also wenn man während der Bestellung nach Gemüse gefragt wird, und welches bestellt, bekommt man es frittiert. In der Bude gibt es also nichts ohne das es heißes Fett gesehen hätte.

Nachdem man also seine Wahl getroffen hat, wie der Burger aussehen soll, muss man es nur noch dem Burger-Brater erklären. Als lousy intern gar nicht so einfach. Dann wirft er diese Hackwürstchen auf den Grill und Haut sie mit einem gekonnten Schlag platt. Diese Prozedur wird dann auch zwei bis dreimal wiederholt und das Fett spritzt. Der Burger-Brater sieht selbst aus wie ein patti auf dem Grill. Nebenbei brutzeln die toppings auf dem Grill in einer speziellen, flüssigen Gewürzmischung.

Nach einer halben Stunde hat man dann also seinen gut verpackten Burger und kann sich an einen der Hochtische setzen und dieses kulinarische Genussobjekt verspeisen. Kleiner Tipp am Rande: Servietten nicht vergessen, weil fettig!

Sonntag, 11. Februar 2007

Washington D.C.

So da bin ich wieder zurück aus Washington D.C. Wie gesagt, D.C. ist wichtig... Allerdings haben wir nicht wirklich direkt in D.C. gewohnt sondern ein wenig außerhalb. Wobei, was heißt außerhalb. Es ist irgendwie alles eine große Stadt. Nun ja, ich fange mal von vorne an.

Wir sind also von Detroit um 5:30 p.m. los geflogen und um sieben in D.C. gelandet. War also nicht wirklich lang der Flug. Allerdings sind wir in Ann Arbor schon gegen 3 p.m. losgefahren um früh genug am Flughafen zu sein. Weil Check-In und Sicherheitskontrolle brauchen ja ihre Zeit. Also zum Schalter und das erste Problem: "Hey Anton how is our flight number" "I don't know"... Ok nach ein paar Minuten haben uns dann die IAESTE Leute geholfen. Anton ist ein andere Praktikant aus der Ukraine. Dann sind da noch Divinia aus Duisburg (sehr komischer Zufall) und Sen aus China. Der ist gerade in Deutschland und testet Bier ;). Er hatte mich nämlich gefragt, was er denn unbedingt ausprobieren muss. Ich habe ihn vor Kölsch gewarnt... Naja. Von der IAESTE Michigan waren dabei Joy, die ich echt lieb gewonnen habe, Sarah, Emily, Andrew, Scott, Bob, Katie, Rhea, Cameron und noch ein paar mehr. Mich hat da mal spontan wieder mein Namensgedächtniss im Stich gelassen. Wir sind mit einer Gruppe von 18 Leuten geflogen.

Nachdem wir angekommen sind, haben wir unser Gepäck geschnappt. Wir mussten es ja aufgeben, denn auch hier gilt die Begrenzung auf 100 ml Gefäße, die man in einer durchsichtigen Plastik Tüte mit an Bord nehmen darf. Wir sind auf den Ronald Reagon Airport gelandet. Der liegt direkt im Zentrum von D.C., nämlich genau hier. Man kann daran gut nachvollziehen, dass es von dort aus nicht mehr weit zum Pentagon ist. Und wir alle wissen ja, was da am 11/9 passiert ist.

Naja, wir also raus dem Flughafen und zwei shuttle Busse organisiert. Und, natürlich, wir erwischen den, mit dem Fahrer, der keine Ahnung hat. Er wusste also nicht, wo das Hotel ist. Ok, vielleicht nicht so schlimm, wenn man ein Navigationssystem im Auto hatte. Dies war der Fall. Er fing also an wie wild auf dem Dingen herumzutippen, ohne Erfolg. Tja. Dann fuhr er Stück, einmal um den Flughafen und organisierte Hilfe, die allerdings auch keine Ahnung hatte. Der Fahrer ruft also das Hotel an und fragt, wie wir denn dort hin kommen können. 5 Minuten später starteten wird dann, mit uns Interns, vollkommen unwissend auf der Rückbank sitzend. Aber egal, man begibt sich ja gerne an fremde Hände... Aber die Laune war da schon echt gut und wir hatten unseren Spaß. Ich habe dann Anton auch direkt erklärt, was ein Layer 8 Problem ist... Jeder der hier Informatik studiert, weiß sicher wovon ich spreche, der Rest: tut mir Leid.

Um 8 waren wir dann schon im Hotel. WAHHHSINN. Die Fahrt an sich dauerte 15 Minuten. Naja... Eingecheckt, Zimmer verteilt und los die Sachen hoch bringen. Dann der Schock. Das Zimmer hatte zwei Betten, King Size... Man kann also gut mit zwei Leuten drin schlafen. Aber ich kannte die beiden nicht wirklich. Ok. Am Ende war es dann kein Problem, weil man muss das alles entspannt und mit ein wenig Offenheit sehen, was ich auch getan habe. War also eigentlich kein Problem. Aber wir sind natürlich nicht schlafen gegangen sondern zum meet and greet in eine nahegelegende Bar gegangen. Da wir die letzten waren, war für uns auch nichts mehr zum essen da. Naja, aber Bier war lecker. Danach sind wir noch in die angeschlossene Spielhalle gegangen. Eine bunte Mischung aus Kirmes- und Videospielen. Ganz lustig, aber nichts atemberaubendes...

Halb zwei hieß es dann Licht aus und auf den Wecker um 7:30 am nächsten morgen warten. Ohh ja, richtig halb acht, wie der Deutsche so zu sagen pflegt. Das war früh. Aber nach einer Dusche ging das dann auch. Dann chic gemacht und ab zur Anmeldung zur Konferenz und zum Frühstück. Leider hatten die Namensschilder keine Aufschrift "Hello I am XXX and who are you?". Es war dann nur der Name, sehr europäisch... Schnell mal das Frühstück eingefahren und dann kam schon der Einführungsvortrag. Ein stark hautpigmentierter Mensch (man muss ja aufpassen was man sagt) stand da vor uns und fing an von seinen Erfahrungen zu erzählen, die er bei einem Aufenthalt in der Schweiz gemacht hatte. Er zeigte dabei einen 10 Punkte Plan auf, auf den man achten sollte, wenn man "oversea" gehen würde. War sehr lustig. Vor allem der letzte Punkt: "ice is water". Als Magendarm geplagter Deutscher im Spanienurlaub ist das schon eine Sache, die von vorneherein klar ist, egal in welches Land man geht. Ich stellte mir die Frage automatisch als ich hier das erste mal mir die Zähne putzte... Aber ist ja Amerika, hier ist alles sauber (hat man die Ironie im Satz verstehen können?!? ;) ).

Nun ja, dann nach diesem Vortrag zwei weitere, über die ich jetzt einfach nicht schreiben werde, da es nach dem Mittagessen mit der Metro in die Innenstadt, also nach D.C. ging. Leider hatten wir nicht allzu viel Zeit, für einen Besuch am weißen Haus hat es allerdings durchaus gereicht.

Dabei sind dann auch viele nette Fotos enstanden wie im -->Album<-- zu sehen ist. Dann zurück ins Hotel wo die nächste Veranstaltung stattfand. Ein meeting aller lokalen Komitees von Middle-East, also auch Michigan. Hier trafen nun zwei Wellten aufeinander. Die Vorstellung von Amerikanern wie man kritisiert und meine. Die Veranstaltung versuchte sich als Bestandsaufnahme zu verstehen. Das klappte auch ganz gut, solange es sich dabei um positiv zu erwähnende Punkte aus dem letzten Jahr handelte. Sobald dann jedoch der Versuch unternommen wurde Kritik zu üben... Leute, ich habe noch nie ein Mitglied irgendeines Vorstandes so schwitzen sehen. Kritik üben in Amerika ist nicht einfach. Die Leute hier nehmen Kritik sofort persönlich und sind beleidigt... Da lässt sich dann spontan die Porfessionalität vermissen, die man sonst aus Europa so gewohnt ist. Selbst beim Versuch von vorsichtiger, konstruktiver Kritik kann man hier unheimlich auf die Schnauze fallen. Also Vorsicht...

Nun ja, danach war Freizeit angesagt bis zum Abendessen in einem Thai-Restaurant und anschließender Tanzparty im Hotel. Am Samstag dann ging es direkt am Morgen nach D.C. Dort hatten wir dann Zeit bei herrlichem Sonnenwetter zum Capitol zu laufen und verschiedene Museen zu besichtigen. Wir waren im Museum of Art, im Museum für die Ureinwohner Amerikas und im Museum for natural history, was auch in einem Film eine Rolle spielt. Um 6 waren wir wieder zurück, gerade richtig um sich um zuziehen und zum Banquet zu gehen.

Am Schluss diese Essens gab es dann eine Preisverleihung in Kategorien wie für die meisten Mitglieder, die meisten Jobraising etc. Und den Preis für das beste lokale Komitee hat Michigan gewonnen!!!! GO BLUE. Ja, eine riesen Sache und wir sind die besten! Ganz klar. Das darf man hier auch durchaus mal von sich behaupten, wenn man so einen Preis gewonnen hat in dem ne Menge Arbeit steckt.

Danach ging es raus und es wurde gefeiert. Es hat unheimlichen Spaß gemacht. Zum Preis für das beste lokale Komitee gehört auch immer ein Eimer. Standesgemäß wurde aus diesem dann auch getrunken. So muss das sein, schließlich gibt es hier ja ein paar studentische Traditionen.

Am Sonntag ging es dann zurück mit dem Flugzeug, recht unspektakulär, dafür wieder um 7:30 aufstehen... Wir waren alle müde aber mit dem Wissen, dass es sich gelohnt hat!

Donnerstag, 8. Februar 2007

Go on metric!!!

Nun ich dachte Amerika sei ein Land, in dem die Zivilisation einer modernen Welt vorzufinden wäre. Zum Teil ist das auch so. Leider nicht wenn es um Maßeinheiten geht. Allerdings sind die Briten da kein Deut besser. Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen als mich meine Gastmutter damals gefragt hatte, wie viel ich wiege. Ok, das war nicht der Grund. Ich antwortete ihr also gewissenhaft "seventy kilos". Sie schaute mich ungläubig an und fragte, wie viel das in "stone" seien. Das war der vom-Stuhl-fall Moment. Ich musste einen Moment nachdenke und schluckte. Steine? Wie viele Steine ich wiege? Wow nicht schlecht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Sohn stieg in die Diskussion ein und erklärte, dass ein Stein ungefähr 6 Kilo sind. Ok. Ich wiege also ungefähr 12 Steine... Man sollte sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Steine... Echt der Hammer. Die Wikipedia behauptet, dass ein stone 6 350,293 180 g sind. Also jetzt kann jeder mal sein Gewicht in Steine umrechnen ;) Ich fragte dann noch, ob man generell mit dieser "Maßeinheit" rechnen würde. Meine Gastmutter antwortete nur, dass sie persönlich nur Körpergewicht in Steinen rechnen würde. Nun ja. Jedem das seine sag ich da nur!

Allerdings bin ich ja jetzt hier in den USA. Die Weltmacht... Tja, allerdings nicht was Maßeinheiten angeht. Ein Beispiel. Wenn man Entfernungen messen will, dann geht das wie folgt:

1 league = 3 miles
1 mile = 8 furlong = 1760 yard = 5280 foot
1 yard = 3 foot
1 foot = 12 inch

So. Das ist ja schon mal ziemlich, naja, für den Eimer. Also vergesst das Zehner-System. Gewöhnt euch an das 12-3-1769 er System. Das ist viel besser. So und die Frage danach wieviel ein inch ist, ist recht schnell beantwortet. Man nehme den rechten Daumen und nehme die Länge des vorderen Knochen, also von Beginn des Fingernagels bis zum Gelenk. Das ist ein Inch. Also um herauszufinden, wieviel ein foot ist, ladet euch fünf Freunde ein und legt eure Daumen aneinander. Aber bitte, macht Fotos und schickt sie mir. Das würde mir unheimlich Spaß machen. Ich werde bis dahin auch mal versuchen hier einige Illustrationsfotos zu machen.

So das ist noch nicht Verwirrung genug. Man kann das alles auch noch in Raummaße umbauen. Also sowas wie yard³ oder so. Das ist allerdings echt verwirrend. Wer es mal umrechnen mag, viel Spaß dem Rest sag ich: lasst es auch lieber sein. Natürlich gibt es auch sehr interessante Hohlmaße zu bestaunen. Da ist natürlich eines ganz wichtig, das Pint. Zumindest in GB. Da konnte man es sich ganz gut merken, dass ein Pint bisschen mehr als ein halber Liter, genauer 0,568 26 l ist. Soo. Wenn man allerdings in die USA fährt, war es das mit "ein bisschen mehr als ein halber Liter". Weil das wäre ja auch zu einfach das gesamte englische System zu übernehmen. Nein die Amis machen aus einem Pint 0,473 176 473 l. Also ein bisschen weniger als ein halber Liter... Oh man. Alle Hohlmaße sind hier sowieso total verwirrend:

1 barrel = 42 gallon
1 gallon = 231 inch³
1 quart = 1/4 gallon

und so weiter. Wir haben also ein 12-3-1769-42-231er System. Es ist wirklich nicht schön. Ich denke, dass dieses verwirrenden Maßeinheiten-System auch Schuld daran ist, dass Amerika das Land der Mogelpackungen ist. Ich habe hier noch keine Verpackung gesehen, die komplett gefüllt war. Maximum war 3/4... Das ist nicht schön. Ok wenn man mal von der Fertigtomatensoße im Glas absieht. Da kann man aber auch den Inhalt sehen, weil auch hier ist Glas durchsichtig ;)

Ok der Eintrag ist mal wieder ganz schön lang geworden dafür, dass ich eigentlich gar keinen mehr schreiben wollte. Aber einen habe ich noch. Ich sage nur Fahrenheit. Ja, wirklich, sie messen die Außentemperatur in Fahrenheit. Ich denke, das hatte ich schon mal erwähnt. Allerdings ist die Entstehungsgeschichte sehr amüsant. Daher lest doch einfach mal hier nach. Meinungsäußerungen sind natürlich wie immer erwünscht. Ich fand den Artikel auf jeden Fall reichlich erfrischend :)

So diesesmal wirklich bis nächste Woche. Wir haben jetzt 12 Uhr und ich muss gegen 2 hier los. Der Flieger geht um 5:36 p.m. Auch so eine Unsitte der Amerikaner alles mit a.m. und p.m. zu suffixen... Verwirrung ist da vorprogrammiert. Daher sagt hier auch jeder noon und nicht etwa 12 a.m., weil was ist 12 a.m. Mitternacht oder Mittag?!? Nun ja. Der Hang zu Selbstverwirrung speigelt sich auch hier wieder. Wir haben den 02/08/2007 (in Amiland steht der Monat immer am Anfang, füllt mal ein paar amerikanische Formulare aus und spätestens dann werdet ihr es gelernt haben...) ich melde mich dann in 4 Tagen zurück!

Mittwoch, 7. Februar 2007

Washington D.C.

Also Leute, es sieht so aus, als würde ich morgen ins Zentrum der Macht fliegen. Ich sage nur: Pentagon, Senat und weißes Haus... UI UI... Wahnsinn. Ich werde sicher ne Menge Fotos und eine schöne neue Geschichte für diese Seite mitbringen. Das allerdings wird noch einen Moment dauern, weil wegen ich muss da ja erstmal hin.

Hier noch eine kleinerTastsachenbericht, den ich auf einer Website gefunden habe:

Amerikanisches Bier ist der gelungene Versuch, Wasser zu verdünnen.

Nun ja, dem kann ich mich nur zustimmen. Ich habe mir ein six-pack Warsteiner gekauft, weil besser! So also bis zum Montag an dieser Stelle. Bin mal gespannt was so passiert am Wochenende! Gruß an alle die da lesen...

Dienstag, 6. Februar 2007

Impressionen

So wie versprochen liefere ich heute (bei euch ist es allerdings schon morgen, Verwirrung!), ein Album über das Straßenbild Ann Arbors. Ich werde sicher noch ein paar mehr Fotos machen und die dazu stellen. Allerdings hier erstmal die erste Runde:


Außerdem, wie gewünscht (*wink* Theo), hier ein paar Bilder von der Uni. Dabei handelt es sich um Gebäude des Central Campus. Es gibt auch einen zweiten großen Teil, den North Campus, der Uni, allerdings hab ich von dort noch keine vernünftigen Bilder. Wie oben auch werde ich noch welche nachreichen. Auch wenn ich noch schöne vom central campus machen sollte, kommen die natürlich ebenso hinzu...

>>University of Michigan, Central Campus, Ann Arbor<<

Ich wünsche euch viel Spaß mit den Bildern! Eins fällt mir noch ein. Es ist hier unheimlich kalt, sprich 8°F, das sind (mmmhh... rechne.... -32 dann durch 2...) ungefähr ganz schön kalt... Dummes Fahrenheit... Wer benutzt schon Fahrenheit. Das wird sicher auch nochmal ein Blogeintrag über die "Einheinten" hier. Der Hammer sag ich euch. Also hier sind so grob -12°C. Die Wetter-Website sagt allerdings auch, dass gefühlt wohl -4°F (ca. -18°C) sind. Das kommt auch hin. Mein Bart ist gestern durch meinen Atem gefroren, sprich das Wasser in der Atemluft hat sich auf den Barthaaren niedergeschlagen und ist dann direkt gefroren. Sehr komisches Gefühl. Anbei ein kleines Bild, was das ein wenig unterstreichen sollte! Keep on freezin'!

Montag, 5. Februar 2007

Superbowl!

Ein kleines Wort mit unheimlich viel dahinter. Es ist nämlich so, dass sich hinter diesem Wort das Endspiel der "National Football League" verbirgt. Es ist das Sportereigniss des Jahres und ich durfte es miterleben. Unheimlich, vor allem wenn man das Spiel nicht kennt und in den drei Stunden auch nicht versteht.

Wir sind also in diese Bar gefahren, meine Mitbewohner und ich. Die Bar hat den schönen Namen "The Arena". Daraus lässt sich schnell schließen, dass es sich hierbei um eine Sportkneipe handelt. Das Thema setzt sich natürlich in allem fort, sogar in der Speisekarte ("Football Sundae" irgendein Eisbecher...). Aber solche Themenkneipen existieren in Deutschland schließlich auch. Hier war es allerdings so, dass jeder Tisch seinen eigenen Fernseher hatte, ganz zu schweigen von den 5-10 Großleinwand Bildschirm, Beamer was weiß ich, die in der ganzen Kneipe hangen. Da es nicht nur Bier, Wein und sonstigen Alkohol gab, nahm ich die Gelegenheit war und bestellte mir einen echten american Cheeseburger mit french fries. Der Burger war echt lecker, die Pommes... UI sag ich da nur. Die Dinger waren schlabberig und matschig... Nicht wirklich europäisch... Keine Ahnung. Ich hatte am vorherigen Wochenende bei einem anderen Praktikanten ein, zwei Pommes von seinem Teller geklaut. Die hatten die gleiche Konsistenz. Ziel ist wahrscheinlich so viel Fett wie möglich in die Kartoffel zu pumpen...

Dann habe ich mich auf ein wirkliches Abenteuer eingelassen. Ich habe mir ein Stück Schokoladenkuchen bestellt ( 1 1/2 Stunden nach dem Burger). Und in der Beschreibung stand schon "rich". Und ich musste feststellen, es war nicht übertrieben. Da war so viel Schokolade drin, dass sie in flüssiger Form an der Seite heraus lief. Gut er war lecker, aber unschaffbar. Das Foto soll als kleine Illustration der Reichhaltigkeit diese Stücks Kuchen ausreichend sein. Das war der Rest, den ich nicht mehr geschafft habe. Dann habe ich noch Kaffee bestellt und wie üblich umsonst nachbekommen. Ich glaube diese Mischung hat meinem Mage echt zugesetzt. Allerdings ist das auch echt ein Anfänger Kaffee, der eher schwarzem Wasser als Kaffee ähnelt.

Tja, zum Spiel kann ich leider nicht wirklich viel sagen, weil, wie erwähnt, ich keine Ahnung habe... Auf jeden Fall war es brutal, die Stimmung in der Kneipe war eine Mischung aus laut und betrunken. Gewonnen haben die Typen von Indianapolis. Ihre Gegner waren die Chicago Bears. Das ist mal meine Spielzusammenfassung. Wer wirklich an genaueren Details interessiert sein sollte, der schaut hier. Ach eins fällt mir noch ein. Das Spiel hat 3 Stunden gedauert, davon waren ca. 2 Stunden Werbung. Also der deutsche Standard ist noch zu toppen ;). Fazit: Es kann noch viel schlimmer sein ;) Go Chicago Bears, go!!!

Freitag, 2. Februar 2007

Ziellos zwischen North, East, South and West

Also erstmal eine Entschuldigung an alle euch da draußen. Ich bin momentan leider jobmäßig ein wenig im Stress. Außerdem, wenn man arbeitet, dann erlebt man nicht wirklich viel, zumindest nichts was euch interessieren könnte. Allerdings hatte ich heute ein Erlebnis, was mich nun zu diesem Eintrag animiert hat. Es geht um den Krieg der Zahlen, den ich bereits mehrfach erwähnt habe. Dieses mal geht es allerdings um die Königin, der Kaiserin, der Zahl der Zahlen: die social security number. Wie bereits erwähnt ist man ohne sie wirklich machtlos. Ein Amerikaner ohne diese Nummer ist kein Amerikaner. Er kann kein Auto kaufen, keine Konten eröffnen, kein Arbeitsvertrag unterschreiben und auch keine Steuern bezahlen. Natürlich kann er auch keine Kreditkarte beantragen und das ist wirklich schlimm. Ganz ganz schlimm. Es gilt hier nämlich eine goldene Regel: Nur mit Schulden wirst du hier anerkannt. Jeder der "cash" bezahlt ist direkt ein wenig suspekt. Gut für einen Kaffee oder ein Bier ist das kein Problem. Im Supermarkt sollte man sich dieser Blamage allerdings lieber entziehen.

Aber ich wollte über was ganz anders schrieben. Es soll bei diesem Eintrag um das Thema Fortbewegung gehen. Der Amerikaner ist ein Autofahrer. Nicht nur, dass er damit seinen persönlichen Drang nach Unabhängigkeit und Freiheit ausdrückt, nein, er ist auch unheimlich darauf angewiesen. Wenn man versuchen sollte ohne Auto einkaufen gehen zu wollen... Viel Glück. Die Supermärkte liegen in den mals außerhalb der Stadt. Da kann man nicht hinlaufen... Bus fahren kann man allerdings ganz gut, wie ich heute festgestellt habe. Allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass das in jeder Stadt so geht. Ann Arbor ist nicht wirklich groß, so das man alles mit dem Bus innerhalb von 30 Minuten erreichen kann... Bei Detroit sieht das schon ganz anders aus. Außerdem ist Ann Arbor eine Stundentenstadt und vielen Studenten, so wie ich, haben kein Auto. Daher sind die Öffentlichen auch gut ausgebaut. Wenn man allerdings auf dem Land wohnt ist sowieso alles zu spät. Das allerdings ist in Deutschland auch nicht anders.

Also die Straßen sind daher sehr gut ausgebaut. Immer schön dem guten Schachbrettmuster abgeschaut. Das macht es einfacher sich zu orientieren wenn man zu Fuß unterwegs ist. Und ich bin hauptsächlich zu Fuß unterwegs. Ich habe nämlich kein Auto. Ich wollte also heute zum Social Security Office. Das liegt wirklich unheimlich, unbeschreiblich am A**** der Welt. Zumindest konnte ich ihn von dort aus sehen. Nein, Bush war nicht zu Besuch in Ann Arbor ;)

Also ich in den Bus, einen Dollar abgedrückt, was wirklich nicht zu teuer ist. Dann die Enttäuschung. Es wird nicht jede Haltestelle angesagt. Nur jede fünfte oder so. Das liegt einfach daran, das es wirklich sehr viele gibt. Die Straßen sind ja auch echt lang... Man man man. Dabei fällt mir ein, dass ich ein kleines Fotoalbum nachreichen werde. Darin werden Bilder von den Straßen und einige schöne Plätze hier in Ann Arbor enthalten sein. Ein anderes wird über die Uni handeln. Dafür muss ich allerdings noch Bilder machen ;)

Ok zurück zum Busfahren. Ich habe mich, Gott sei Dank, gut genug informiert, so dass ich wusste wo ich aussteigen musste. Dann in das Büro... Nach zehn Minuten war ich wieder raus! SUUUUUPER. Zur Bushaltestelle und dann wieder zurück, einen Kaffee bei Starbucks und ab nach Hause an den Rechner. Das ganze hat mich dann doch locker mal 3 1/2 Stunden gekostet! Echt krasser Aufwand für eine 9-stellige Nummer. Aber was macht man nicht alles um ein echter, nummerierter Amerikaner auf Kurzdistanz zu sein...

Freitag, 26. Januar 2007

Fußkalt!

Wie ich hier wohne, haben sich sicher schon einige Leute gefragt. Somit habe ich mich dazu entschlossen ein kleines Fotoalbum online zu stellen. Dabei hoffe ich, dass man einen einigermaßen guten Eindruck von den Bedingungen hier bekommt. Dazu seien vielleicht noch die einen oder anderen Dinge gesagt.

Also anbei seht ihr eine kleine Skizze, quasi eine Art Grundriss meines Zimmers. Dann kann man sich sicher die einzelnen Fotos besser zusammenlegen und verstehen aus welcher Richtung welches aufgenommen wurde. Der Schreibtisch ist aus Glas, hat dafür aber eine schöne Tastaturschublade. Sehr praktisch wenn man Mittags isst und verhindern möchte, dass die Erbsen in die Tastatur fallen. Das Bett ist, denke ich, groß genug für zwei, oder für vier ;) wenn man mal die drei kleinen Schnuckies mit zählt (Die tauchen auf einem Foto auch auf...). Ansonsten bietet die Kommode genug Platz für meine Kleidung. Die Sachen, die ich aufhängen kann, sind im Wandschrank untergebracht. Sonst für "Zeug" benutze ich das Hängeregal. Der Tisch dient in erster Linie als Ablagefläche.

Wer sich wundern sollte, warum die Jalousien runter sind, mag sich über die Begründung wundern. Das ist so üblich in den Staaten. Man kennt ja die weit offenen und beleuchteten Wohnräume der Niederländer, die quasi zum hereinschauen einladen. Hier ist das komplette Gegenteil der Fall. Wenn man sich hier nicht verschanzt, wird man sicher als eigenartig angesehen. Also wer vor hat in die Staaten zu fahren und dann versucht von außen an einem Haus zu erkennen ob jemand da ist: Kein Chance. Teilweise scheint es wirklich suspekt. Da ist ein Haus mit einem Schild an der Eingangstür mit der Aufschrift "We welcome our friends". Das ist dann auch das einzig einladende am ganzen Haus...
Als ich die Fotos heute gemacht hatte, war es allerdings auch schon dunkel. Tagsüber mache ich die Jalousien meist auf, sonst wird man total dulle hier drinnen.

Leider ist das ganze Haus recht fußkalt, was der Titel dieses Eintrags bereits vermuten lässt. Aber ich komme damit klar. Man muss sich halt zwischendurch mal bewegen, Essen kochen oder einen Tee. Dann versuche ich am Tag mindestens einmal nach draußen zu kommen. Manchmal muss ich es um in die Uni zu gehen (meetings, Formalien, etc.) , manchmal auch um einfach raus zukommen.

Das Fotoalbum zeigt auch die anderen Räume, sprich Badezimmer und Küche. Dabei handelt es sich um gemeinsam genutzte Räume mit meinen Mitbewohnern. Das Badezimmer befindet sich direkt auf meiner Etage (Ich wohne in der ersten Etage), die Küche befindet sich im Erdgeschoss. Dabei fällt mir noch eine Eigenheit amerikanischer Häuser ein. Sie haben normalerweise zwei Eingänge. Der eine geht über die Veranda (der Vordereingang), der zweite führt in die Küche. Man könnte ihn mehr oder weniger als Hintereingang bezeichnen. Man benutzt natürlich den Hintereingang... Warum auch immer. Nun ja vielleicht werde ich noch in diese Tradition eingeführt. Wir werden sehen. Ich werde euch auf jeden Fall davon berichten, wenn ich in die Untiefen des amerikanischen Denkens einen Einblick erhalten habe.

In sofern kann ich nur noch eines sagen: Keep on livin'!

Mittwoch, 24. Januar 2007

Studentische Traditionen

Ich bin ja hier her gekommen um mein Praktikum zu absolvieren. Nun ja, ich habe damit angefangen. Ich bin hier also als "intern" am Start. Dadurch habe ich hier (Gott sei Dank) Kontakt zur IAESTE bekommen. Gestern hatte eine der Leute Geburtstag. An dieser Stelle daher nochmal "Happy Birthday Joy". Sie hat die magische 21 Jahre Grenze überschritten und hatte so gestern ihren ersten legalen Drink in einer Bar gehabt. Ich war zu der Feier ebenfalls eingeladen. So ergab es sich auch, dass ich Zeuge einer Tradition an der University of Michigan wurde. Diese wird, ich zitiere wörtlich, als "paint the rock" bezeichnet. Man kann das wörtlich nehmen. Wir haben also so einen dicken Steinbrocken auf einer Verkehrsinsel mit Farbe bepinselt und besprüht. Irgendwie schon echt lustig. Allerdings den Sinn dahinter habe ich noch nicht verstanden. Ich denke, dass sich das hier wie bei vielen Traditionen verhält. Man behält sie bei, führt sie fort und weiß eigentlich gar nicht mehr, warum eigentlich. Naja Joy hatte sich das zu ihrem Geburtstag gewünscht, und so ist es dann auch gekommen.

Ich muss gestehen, das ich zunächst unter "..then we'll paint the rock" mehr oder weniger verstanden habe, dass wir dann tanzen gehen werden, sprich abrocken. Allerdings habe ich den Hang von Amerikanern zu Sprichwörtern anscheinend reichlich überschätzt. Im Gegensatz zu den Engländern, die ihre Idioms immer und überall benutzen, wie z.B. "to hit the sack", was nichts anderes heißt als sich einen Moment aufs Ohr hauen (was Idiom mit einem Idiom erklärt...), haben die Amerikaner es nicht so mit solchen Formulierungen. Vielleicht werde ich ja noch vom Gegenteil überzeugt, momentan sieht es diesbezüglich allerdings schlecht aus. Für mich als non-native speaker ist diese Tatsache natürlich durchaus von Vorteil. Als ich mich auf einem 3 wöchigen Intensivkurs in Großbritanien befand, verbrachte ich oft die Zeit damit meine Gasteltern nach dem Sinn ihrer Aussagen zu fragen. Sie versuchten mir dann den eigentlichen Sinn verständlich zu machen, was allerdings oft an meinen nicht ausreichenden Englischkenntnissen scheiterte.

Nun allerdings zurück zum "paint the rock". Wie man auf dem Bild erkennen kann, haben wir ein kleines Happy Birthday for Joy gemalt und den Rest der Farbe in einem Anfall von "Ich habe keinen Bock die Farbe wieder mit nach Hause zu nehmen" auf dem noch nicht bemalten Teil des "rocks" wild verteilt. That was a lot of fun... Anschließend ging es gut durchgefroren dann im Auto nach Hause. Es war schließlich auch schon um die 2 Uhr morgens, sprich in Deutschland ging bereits die Sonne auf. Klingt komisch, iss aber so ;)

Eins möchte ich noch hinzufügen. Macht das nicht nach. In Deutschland bekommt man für solche Aktionen ordentlich einen auf die Finger, vor allem wenn solche Beweisfotos existieren. Allerdings wäre es hier nicht anders. Nur dieser Stein ist halt dafür gedacht. Es wurde auch extra eine Tonne für die leeren Farbdosen aufgestellt. Und wenn man nicht all zu viel Lärm macht, stört es auch die Anwohner nicht.

Letztendlich zeigt mir das, dass wir im Ruhrgebiet eines nicht wirklich haben: Studentenleben. Solche Dinger sind sicher nur möglich, wenn das Umfeld so etwas begünstigt und ein Faktor ist sicher das Studentenleben. Aber keine Sorge, ihr werdet mich trotzdem nicht so schnell los! Keep on paintin'.

Montag, 22. Januar 2007

Einkaufsparadies

Die USA scheint vom Konsum her ein sehr aktiver Staat zu sein. Das allerdings ist sicher schon vielen bekannt. Ich dachte daher auf einiges vorbereitet zu sein. Leider war dem nicht so. Es ist ja hinsichtlich bekannt, dass viele Städte mit der Suburbanisierung zu kämpfen haben bei gleichzeitiger Verödung der Innenstädte. Allerdings wurde ich auf einer sonntäglichen Einkaufstour von einer anderen Art, Vorstädte zu gestalten, überrascht. Man kann nicht nur Vorstädte zum wohnen sondern auch Vorstädte zum Einkaufen bauen und konzipieren. Es war mir nicht bewusst, dass der Größenwahn der Amerikaner diese Ausmaße annehmen würden. Es ist ja in Deutschland der Hang zum Einkaufszentrum in der Manier vom Mühlheimer Rhein-Ruhr Zentrum über das Centro bis hin zum Neubau in Essen, direkt bei Karstadt, auch schon zu beobachten. Ich würde dies jetzt als klare Veramerikanisierung bezeichnen.

Man muss sich das ganze Phänomen folgendermaßen vorstellen. Ein Parkplatz in der Größe von mindestens 4 Fußballfeldern umringt von einem Gebäude. Dieses Gebäude hat eine Etage, dafür aber mehrere Eingänge. Jeder Eingang führt in einen anderen, riesigen Laden. Man mag meinen, dass von den Dingern genau eines existiert. Dem ist, wie bereits viele erraten haben werden, nicht so. Ich glaube ich war an ungefähr 5 verschiedenen. Natürlich auch immer verschiedene Geschäfte in verschiedenen Größen. Da ist zum Beispiel ein Laden für Textilwaren. Also für Rohmaterial. Das Dingen war fast so groß wie ein Baumarkt. Daneben ein Geschäft für Utilities, sprich für alles was man so braucht. Daneben Meijers. Ein Laden, der echt groß ist. Er ähnelt einem Real in Deutschland, ist nur doppelt so groß. Ich möchte da nicht arbeiten müssen. Man läuft sicherlich zwischen 10 und 20 km am Tag. Wir waren auf der Suche nach einer Plastikksite für Katzenfutter. Ich sollte dabei erwähnen, dass ich nicht nur drei menschliche sondern auch drei tierische Mitbewohner habe. Zurück zum eigentlichen Thema. Der nette Verkäufer, den wir gefragt hatten, führt uns also durch den Laden. Nach ungefähr 5 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht. Das war sicher ein halber Kilometer... Einfach Irre.

Naja, nachdem wir also unsere Einkäufe erledigt hatten, fuhren wir wieder zurück zum Haus. Wenn ich von wir spreche, meine ich damit meinen Mitbewohner David und mich. Er hat ein Auto und hatte mich freundlicherweise mitgenommen. Weil ohne Auto kann man dieses Konsumentenwunderland nicht erreichen. Achso an Restaurants mangelt es natürlich auch nicht in diesen "Vororten". Sie sind zwar nicht so groß, das macht aber ihre Anzahl wieder weg.

Samstag, 20. Januar 2007

Von der Religion zum Mekka der Amerikaner

Nun ja. Das Mekka der Amerikaner lässt sich an vielen Orten vermuten. Begonnen an der Tankstelle um die Ecke wo es das so unheimlich beliebte "gas" gibt, über Washington als Hauptstadt bis hin zu den vielen Restaurants mit so wohlklingenden Namen wie Macharoni Toni oder Chili Bob. Aber diesmal meine ich "das" Mekka der Amerikaner, zumindest in diesen Tagen. Es handelt sich dabei um die größte Automobilausstellung Amerikas, die natürlich in der Autostadt Amerikas, nämlich Detroit, stattfindet. Und ich hatte das Glück diese heute besuchen zu dürfen. Als Westeuropäer einen Hauch des "American Dreams" mit zu nehmen und atmen zu dürfen. Hört sich alles toll an, ist auch so. Es war schon recht imposant. Man hat bei jedem Stand an der Menge der Menschen erkennen können, wo die Vorlieben der Amerikaner liegen. Da waren, wie zunächst auch nicht anders erwartet, die riesigen, dicken Geländewagen, Trucks, 100 Tonner haste nicht gesehen von Ford die einem direkt am Anfang der Ausstellung den Weg versperrten. Ich bin ja ein recht toleranter Mensch. Meistens. Bei diesen, vollkommen überdimensionierten Fahrzeugen erstickt bei mir allerdings jeder Keim von Gefallen an einem solchen Vehikel direkt zu Beginn. Vielleicht bin ich auch einfach zu unflexibel mich mit einem Gefährt anfreunden zu wollen, dass ungefähr 25 Liter (immer noch, bei 4,5 Liter Hubraum auch kaum anders möglich) auf 100 km verbraucht und einen Wendekreis wie ein 40 Tonner mit Sattelauflieger hat. Nicht nur einmal hab ich aus meinem Fenster meines kleinen Zimmers geschaut, aufgeschreckt von einem Motorengeräusch, was einem Laster ähnelte. Und nein. Natürlich war es kein Laster. Es war nur der Vater der mit seinem Sohn angeln fuhr; genau, mit dem 6,7 Liter Benziner 3,5 t von Pick-up.

Aber ich schweife mal wieder ab. Zurück zur Motorshow, die richtig "North American International Auto Show" heißt. Es war natürlich voll. Wir haben ja schließlich auch Samstag. Es waren alle namhaften Hersteller wie Ford (ganz vorne weg, wie bereits erwähnt), Japaner und Chinesen (Honda, Kia etc.) wie auch deutsche Firmen, sprich Audi, VW und BMW Vorort. Nun mag man meinen, dass nur die großen die Stars der Show waren. Dem ist allerdings nicht so. Es wurde ein, uns allen alt Bekannter Kleinstwagen vorgestellt. Einige werden ihn sicher schon erraten haben... Ja genau; der Smart kommt 2008 nach Amerika. Und er wurde auf dieser Show vorgestellt. Man mag es nicht glauben aber er war umzingelt von vielen Menschen und wurde ganz genau begutachtet.

Neben diesen Marken waren auch die sonst üblichen Verdächtigen am Start. Begonnen bei Maseratti, Porsche und Mercedes auch Ferrari und Lamborghini. Auf dem Bild sieht man einen der letzteren.

Rückgekehrt von dieser Pilgerstätte sitze ich nun nach einem langen Einkauf müde an meinem Rechner, schreibe noch diese Zeilen zu Ende und werde dann gleich ins Bettchen fallen. Bleibt nur noch eines zu sagen: Keep on driving. Ach bevor ich es vergesse. Es wurde sich wundernd darüber geäußert, dass der Benzin Preis endlich mal wieder unter 2 Dollar pro Gallone gefallen ist. Man war sehr bestürzt. Um das Mal kurz aufzuklären. Das entspricht einem Liter Preis von 0,45€. Arme, gebeutelte und abgezockte amerikanische Bevölkerung ;) Eine gute Nacht!

Freitag, 19. Januar 2007

Herzlichen Glückwunsch!

Liebe Simone! Ich wünsche Dir alles, alles Gute zu Deinem Geburtstag! Mit mir sende Dir auch meine drei Weggefährten ganz liebe Grüße! Für alle die, die die drei noch nicht kennen, hier eine kleine Einführung: Der Bär im Vordergrund ist Peter (ja er hat wirklich ein großes Herz ;) ), rechts der süße Hase ist Snuffel und links hinten ist schließlich Lilly, das kuschelige Schaf, die einzige Dame in der Runde. Und dieser Dickkopf da im Weg, na das bin wohl ich. Vielleicht auch als kleiner Beweis dafür, dass ich wirklich noch da bin und den Blog nicht von jemanden schreiben lasse ;).

Also liebe Simone, feiere noch schön Deinen Geburtstag und wir hören voneinander. Hier ist es erst 6 Uhr, bei Dir allerdings schon Mitternacht... Mehr gibt es zum letzten Tag auch nicht zu erzählen außer das ich mich die ganze Zeit mit Cytoscape herumgeschlagen habe. Dazu aber vielleicht später mehr.

Donnerstag, 18. Januar 2007

Die allbeherschende Religion

Ui... Jetzt geht es los. Jetzt hat ihn der Wahnsinn ereilt und fängt an über Religion zu schreiben. Dem ist nicht so (zumindest mit dem Wahnsinn)... Das kann ich versichern. Wirklich! Allerdings geht es hier wirklich um eine Art Religion. Man kann sicher darüber streiten in wie fern die Eigenschaften einer Religion auf das folgende zutreffen werden. Allerdings sind dem alle Amerikaner verfallen. Und wenn ich alle sage, dann meine ich auch alle. Die Konfusion ist sicher jetzt vollständig. Wie man weiss, ist der Hauptteil der Amerikaner protestantisch und der Rest auf die unheimlich vielfältige Landschaft von tausenden von Religionen und Sekten verteilt. Es soll allerdings an dieser Stelle um etwas anderes gehen. Denn auch ich (vor Allem heute) wurde in Mitleidenschaft gezogen. Es handelt sich hierbei um einen Auswuchs der amerikanischen Gesellschaft, den ich hier einfach mal salopper Weise als "Nummernwahnsinn" bezeichnen möchte. Und es ist wirklich Wahnsinn. Ich hatte ja schon auf den Hinweis meines Referenten gehofft, der zu mir sagte: "Herr Weyers, sobald sie in Amerika sind, hört die Bürokratie auf." Leider hatte er nicht mit der Id-Manie der Amerikaner gerechnet. Seit Beginn der Organisation und dem Aufenthalt habe ich bisher um die 10 Nummern zugeteilt bekommen. Über meine SEVIS-Nummer hin zur UMID und Pass-Nummer, die ich inzwischen auswendig kenne. Da sind noch viele mehr. Ich bin nur froh, dass ich keine Nummer bei Starbucks brauche um mir einen Kaffee zu kaufen.

Es handelt sich also bei diesem Nummerfanatismus beinahe um eine polytheitische Religion, da es mehrere Götter zum anbeten gibt. Allerdings ist da eine Nummer, die sicher als "DIE" Nummer anzusehen ist. Die sogenannte "social security number". Ohne die bist du ein Nichts! Dem ist leider so. Ich werde mir auch eine beantragen müssen, das dauert allerdings noch ein Weilchen(4-6 Wochen). Bis dahin muss man sich ohne durchschlagen. Das geht irgendwie; mit wäre allerdings einfacher. Für den Amerikaner, sei diese Gesellschaft noch so unsozial, ist diese Nummer sein Ein und Alles. Ohne die geht wirklich nichts. Man ist also so oder so von diesem Dinge abhängig, ob man will oder nicht. Möchte man ein Konto eröffnen, braucht man diese Nummer. Möchte man einen Telefonanschluss beantragen, braucht man diese Nummer. Nur der Starbuckskaffee ist SSN-free ;)

Nun ja. Ich war heute viel unterwegs und musste leider feststellen, dass meine Bemühungen am Ende doch um sonst waren. Mir fehlt nämlich die richtige Nummer (ARGH!). Diese werde ich auch erst nächste Woche Mittwoch bekommen. Es ist schon ein wenig komisch alles. Aber man muss sich dem halt fügen oder noch hause fahren. Ich werde allerdings den Krieg der Zahlen weiter führen. An sie glauben werde ich allerdings wohl nie...

Mittwoch, 17. Januar 2007

Die technischen Daten

Ich lag gestern Nacht im Bett, wachgehalten von ungefähr 8000 Tonnen sich bewegenden Stahls, und da fiel mir ein, dass viele sicher gar nicht genau wissen warum, wieso und überhaupt ich denn den Sprung über den großen Teich gewagt habe. Nun zum einen war es sicher eine gehörige Portion Wahnsinn... Alle die mich kennen werden sicher jetzt zustimmend nicken und denken "jo, dat wusst ich schon vorher dat der verrückt iss". Aber da gibt es ja noch ein paar andere, rational nachvollziehbare Gründe. Daher hier mal ne Runde technische Daten zum Nachlesen und als Überblick über meine Motivation noch Amerika zu gehen:

Ziel der Aktion ist die Ableistung meines Praktikums, zu welchem ich auf Grund meines Studiums verdammt bin. Andererseits werde ich versuchen, da ich noch ein Stück länger hier bin als es für das Praktikum nötig wäre (13 Wochen um genau zu sein), meine Diplomarbeit zu starten. Also ich denke mal, dass diese Motivation recht rational und sinnvoll erscheinen mag.

Auf der anderen Handseite (toll eingedeutscht oder?) ist es sicher so, dass ich hier Dinge erleben werde von denen ich mein ganzes Leben erzählen und profitieren werde. Nicht nur persönlich sondern auch von den Kontakten die ich hier knüpfen kann. Ich hoffe auch, dass dieser Blog ein wenig dazu beitragen kann euch allen als "die Leser" daran teilhaben zu lassen. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön für die Worte von Tim und Björn, die da mehr oder weniger lauteten: "schreibste eigentlich nen Blog?", die mich erst auf die Idee brachten dies auch wirklich zu tun. Aber ich schweife ein wenig ab... Zurück zu den technischen Daten.

Mein Aufenthalt erstreckt sich über den Zeitraum von 6 Monaten, ich werde also Ende Juni wieder in Deutschland sein. Bis dahin werde ich in einem bioinformatischen Projekt hier an der University of Michigan arbeiten. Es geht hauptsächlich um die Verwendung von Bayesschen Netzen in der Verarbeitung von biologischen Daten, sofern das irgendwen interessiert. Ich wohne 30 Gehminuten von der Uni entfernt im Norden Ann Arbors, Michigan. Meine Mitbewohner setzen sich aus einem Studenten, einem Freiberufler, einer Krankenschwester und drei Katzen zusammen. Sehr liebe, nette Menschen und Tiere. Auch meine Vermieter, die direkt nebenan wohnen kann man zu dieser Art Menschen zählen. Allein wie sie mich aufgenommen haben spricht für sich.

Nun ja. Ich denke, dass ich alles zu den technischen Daten gesagt habe. Ach eins noch. Es ist hier unheimlich sch**** kalt. Allerdings lässt das ein Schauspiel zu, was ich so bisher noch nicht gesehen habe. Alle Bäume sind hier mit einer Schicht aus Eis ummantelt. Ich werde versuchen morgen mal ein Foto zu machen, damit man eine Vorstellung davon bekommen kann.

Also gilt nur noch eines zu sagen: Keep on rockin'!

Montag, 15. Januar 2007

Die Begenung der dritten Art

Man könnte vielleicht auf die Idee kommen, mit der dritten Art meinte ich den Amerikaner selbst. Dies ist allerdings nicht ganz der Fall. Viel mehr hat mich gestern Abend ein Ereigniss überrascht, dass sich Güterzug nennt. Nun das ist noch nicht so spektakulär. Güterzüge gibt es schliesslich in Deutschland auch... Allerdings, ich hatte es bereits erwähnt, ist in den USA alles eine Nummer (oder vier bis fünf) größer. Nicht nur, dass der Zug ca. 100 Wagons hatte, er wurde auch noch von zwei schweren Dieselloks gezogen. Jetzt wird der eine oder andere sicher in Eisenbahnromantik schwelgen. Es könnte jedoch sein, dass sie bei der genauen Betrachtung des Bildes (was übrigens mein Wohnhaus zeigt) die Eisenbahnschienen im Vordergrund entdecken. Und ja ganz genau... Dieser besagte Zug ist also ungefähr 20 Meter an meinem Fenster vorbeigefahren. Nebenbei erwähnt, ich wohne oben links in der ersten Etage auf der linken Ecke des Hauses, hier hinter dem Baum.

Leider musste ich feststellen, dass auch amerikanische Züge leider nicht engelsgleich über die Gleise schweben Sie machen einen höllen Lärm und das ganze Haus fing an zu wackeln und klappern während ich versuchte zu Schlafen. Ich denke mal, dass man jetzt nachvollziehen kann wie meine Begegnung der dritten Art aussah. Es ist also mehr oder weniger nicht der Amerikaner der erschreckten ist sonder viel mehr die Dinge die er erschaffen hat. Halt alles eine Nummer zu groß...

Wie alles begann...

Nun bin ich hier in den Staaten. Irgendwie kaum zu glauben nach all dem Hin und Her während der Organisation. Es war wirklich ein Wechselspiel von gesundem Menschenverstand, Bürokratie über 8000 km Entfernung hinweg und einem Übermaß an Frustration. Aber nun bin ich tatsächlich hier und stelle fest, Amerika besteht auch nur aus Menschen lebend in Häusern. Was mir allerdings direkt aufgefallen ist, nachdem ich den Flughafen im Auto meiner Vermieterin verlassen habe war, dass alles eine Nummer größer ist. Ich meine, die haben ja den Platz. Alleine der Grünstreifen zwischen den drei bis vierspurigen Highways ist so breit wie die gesamte A40... Nun ja, sie haben halt einfach den Platz.

Aber zurück zum Anfang. Als ich den Entschluss fasste in den Staaten mein Praktikum zu machen, hatte ich nicht mit der Menge an Bürokratie gerechnet. Nicht nur ein Stipendium zu organisieren und den TOEFL-Test abzulegen (abgesehen von dem Hin- und Hergefahre zwischen Essen und Frankfurt) war es vor Allem problematisch ein Visum zu bekommen. Jeder der diesen Krieg schon einmal geführt hat, weiß wovon ich spreche. Das DUO, was einen begleitet und den meisten Stress versucht, heißen DS-2019 und SEVIS. Ohne das DS-2019 geht überhaupt gar nichts. SEVIS ist ein System in dem man als schicker Datensatz abgelegt wird. Darin unterscheidet sich Deutschland auch schon von den Staaten. Hier muss man dafür bezahlen das die persönlichen Daten gespeichert werden...

Die Krönung dieser ganzen Geschichte bildete die Zusendung meines Passes in dem das Visum eingeklebt wurde. Ich war am Montag, den 8.1.2007, in Frankfurt mit meinen Unterlagen (ja man muss persönlich die Unterlagen vorbei bringen und sich dort vorstellen) und gab dort alles ab und hoffte nun auf eine schnelle Bearbeitung. Der Pass sollte mir dann per Post zugeschickt werden. Dies geschah auch am Freitag um 12:00. Warum ich das so genau weiß? Ich bin am Samstag um 7:20 in Düsseldorf abgeflogen. Die ganze Geschichte hatte also einen recht stressigen Nebengeschmack...

Der Flug ging dafür desto unproblematischer von statten. Mit einem kurzen Zwischenstop in Paris und wiederholtem Male Sicherheitskontrolle bestieg ich den Flieger nach Detroit, der mich dann nach 9 Stunden sicher ans Ziel brachte. Hier wurde ich sehr lieb und freundlich aufgenommen. Nicht nur, wie bereits erwähnt, dass mich Chris, meine Vermieterin, vom Flughafen abgeholt hat, sie lud mich auch direkt zum Abendessen ein (Ich hatte schließlich noch nichts einkaufen können). Schlafen fiel dann auch nicht mehr schwer. Ich war schließlich rund 24 Stunden auf den Beinen, eingeschlossen die lange Schlangen am Detroiter Flughafen bei der Einreise.

Dann hieß es sich einzurichten. Ich habe also gestern nicht nur meine Sachen aus den Koffern befreit sondern bin auch direkt zusammen mit einem meiner Mitbewohner einkaufen gefahren. Amerikaner sind übrigens, wie ich es bisher einschätzen kann, sehr umsichtige und vorsichtige Fahrer.

So heute steht für mich auf dem Plan die Umgebung ein wenig zu erkunden. Vielleicht werde ich auch noch meine anderen Mitbewohner kennenlernen... Wir werden es sehen. Auf jeden Fall wird es eine spannende Erfahrung werden.

Keep on rockin' !