Ich habe es mir vor ein paar Tagen gegönnt einmal durch die lokalen Buchläden zu schlendern. Ok, wenn ich ehrlich bin hat die Zeit genau für einen gereicht. Allerdings werde ich mir wohl demnächst nochmal mehr Zeit nehmen. Dabei stieß ich auch auf ein Buch mit dem Titel "Easy German", oder so ähnlich. Da wurde ich ja mal ziemlich neugierig. Und schon hatte ich es in der Hand und schlug die erste Seite auf. Nach dem Inhaltsverzeichnis folgte die erste Lektion. Intonation deutscher Worten. Man beginnt seine Muttersprache von einem ganz andere Blickwinkel zu betrachten. Da standen Dinge, über die ich noch nie so nachgedacht habe. Ich als Informatiker mißbrauche die deutsche Sprache schließlich nur um Informationen auszutauschen, wie zum Beispiel das Internet an dieser Stelle mit Text anzureichnen, und nicht sie zu erforschen oder sie sogar in kunstvoller Weise als eine Art Schriftsteller zu nutzen. Zum Beispiel stand da, dass der einzige Buchstabe, der keinem Laut entspricht, das 'h' ist... Wow... Welch eine Erkenntnis... Es taten sich ganz andere Horizonte vor mir auf. Meine Neugier war entfacht. Also blätterte ich weiter. Beim querlesen habe ich so halb mitbekommen, dass es um eine Familie Smith oder Brown ging (typisch deutsch ;) ). Klassischer Schlubuchaufbau, ein roter Faden, diese Familie kommt immer wieder im Buch vor.
Dann suchte ich mir ein Text heraus. Es ging um eine Besuch der Familie in einem Restaurant, um den Geburtstag der Mutter zu feiern. Da flogen mir dann so Sätze um die Ohren wie:
"...Frau Smith hat großen Hunger auf Nudeln. Herr Smith will lieber ein Fleischgericht. Peter bestellt sich einen Salat..."
Und so ging es weiter. Ich bin sicher nicht wirklich gut im Schreiben, aber diese Texte, grauselig. Ok, es ist ein Lehrbuch... Das sollte man im Kopf behalten. Also Texte klar sturkturiert und nach den bis dahin bekannten grammatikalischen Regeln gebildeten Sätze sind in einem solchen Kontext absolut unerlässlich, aber gleichzeitig so weit entfernt von der Realität. Da wurde mir klar: Mit meinem britischen Schulenglisch ist es genau das gleiche. Kein Mensch benutzt die Sprache so, wie wir sie gelernt haben. Das erste was ich gemacht habe, ist alles zu vergessen und den Menschen hier zuzuhören. Ohne das kann man keine Sprache lernen. Menschen zuhören, die diese Sprache sprechen, mit Ihnen Reden und versuchen alles aus Ihnen heraus zu quätschen. Das ist sicher der beste Art und Weise eine Sprache zu erlernen. Sicher ist die Basis aus der Schule unerlässlich aber genauso unbrauchbar im echten Leben...
Heute war ich auf einer Konferenz und habe mehrere Vorträge gehört. Unteranderem ein Typ aus München der hier seit zwei Jahren arbeitet. Ich habe ihn kaum verstanden mit diesem eigenartig deutschen Akzent im Englischen. Das klingt komisch, ist aber so... Ich will nicht wissen, wie schwer es ist mich zu verstehen. Ich hab ein wenig Angst... Nun ja, aber was soll man da machen. Ich tu mein bestes :)
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